Hockey-EM:Traum von Amsterdam

Lesezeit: 2 min

Guter Einstand: Deutschlands Hockey-Frauen gewinnen 4:1 gegen Schottland. (Foto: dpa)

Die deutschen Hockey-Frauen gewinnen zum Auftakt der EM in den Niederlanden klar gegen Schottland. Doch die schweren Gegner warten noch.

Von Katharina Brumbauer, Amsterdam/München

Das Spiel war gerade erst angepfiffen, da kämpfte sich die deutsche Stürmerin Charlotte Stapenhorst schon beim ersten Angriff durch den Strafraum der Schottinnen. Pass auf Marie Mävers, die brachte den Ball zu Stapenhorst zurück. Und schon war das Spielgerät im Tor. Einen besseren Start in die Europameisterschaft hätten die deutschen Hockey-Frauen nicht erwischen können: 1:0 stand es in der Auftakt-Partie gegen Schottland schon in der ersten Minute, am Ende siegte Deutschland am Samstagvormittag 4:1 im Wagener Stadion von Amsterdam.

Das frisch renovierte Hockey-Zentrum der niederländischen Hauptstadt ist seit Freitag zum dritten Mal nach 1983 und 2009 Austragungsort einer Europameisterschaft. Für die deutschen Frauen ist das Stadion ein gutes Pflaster: Hier gewannen sie 2009 die Silbermedaille. Und hier sollte eben zumindest auch der Auftakt in diesem Jahr gelingen: Die Partie gegen Schottland in der Gruppe B bestimmten sie, gingen früh 2:0 in Führung, nachdem auch Pia Grambusch in der 13. Minute nach einer Strafecke traf. Teresa Martin Pelegrina und noch einmal Charlotte Stapenhorst erhöhten. Den Außenseiterinnen aus Schottland gelang durch Fiona Burnet nach einer Strafecke in der 58. Minute noch der Ehrentreffer zum 4:1. "Es war ein guter Start ins Turnier und ein standesgemäßes Ergebnis. Ich bin sehr zufrieden, vor allem läuferisch und technisch war das eine sehr gute Leistung von uns", analysierte Bundestrainer Jamilon Mülders.

Auf die DHB-Frauen wartet eine schwere Gruppe - die Männer gehören zu den Favoriten

Eine sehr gute Leistung werden die im vergangenen Jahr in Rio mit Olympia-Bronze dekorierten DHB-Frauen schon am Sonntag (17.45 Uhr) erneut abliefern müssen - gegen die Olympiasiegerinnen und amtierenden Europameisterinnen aus England. Angesichts dieser Begegnung, in der die Deutschen mehr Gegenwehr erwarten dürften als von den Schottinnen, und der Partie zum Abschluss der Gruppenphase am Dienstag gegen Irland, könnte der siegreiche Turnierauftakt wichtig sein für das Überstehen der Vorrunde. Sollten die deutschen Frauen bei der EM weiterhin so eine starke Form zeigen wie in der zurückliegenden World League, wo sie erst im Finale im Penalty-Schießen an den USA scheiterten, müsste dies und das damit einhergehende Erreichen der Halbfinales drin sein.

Vom deutschen Männer-Team, das am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) gegen Irland ins Turnier startet, wird das Halbfinale dagegen ohnehin erwartet. Die deutschen Olympia-Dritten von Rio gelten als Rekordeuropameister neben Titelverteidiger und Gastgeber Niederlande und Belgien zu den Titelfavoriten. Bundestrainer Stefan Kermas freut sich auf die EM, bei der es zähle, "schnell auf ein hohes Level zu kommen, weil die Kürze des Turniers keine Fehler erlaubt". Das Turnierziel lautet natürlich: "Europameister werden!"

© SZ vom 20.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: