Hertha BSC:Im Schneegestöber Platz vier verteidigt

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Das erste Schnee-Spiel des Jahres: Hertha-Angreifer Kalou (links) enteilt mit dem roten Ball dem Hoffenheimer Amiri. (Foto: Odd Andersen/AFP)

1:0 gegen Hoffenheim: Berlin profitiert in einer unansehnlichen Partie von einem Eigentor.

Eigentor, Niederlage und jetzt Tabellenletzter: 1899 Hoffenheim kommt auch unter dem neuen Trainer Huub Stevens nicht aus der Gefahrenzone heraus. Am Sonntag ist die TSG im Schneetreiben von Berlin ans Tabellenende gestürzt. Bei Hertha BSC, einem der zahlreichen Ex-Klubs von Stevens, verloren die offensivschwachen Gäste 0:1 (0:1) und warten nun seit sechs Begegnungen auf einen Sieg - und unter Stevens noch immer auf einen Torerfolg: "Wenn wir so weiterspielen, dann wird es sehr, sehr eng", sagte Hoffenheims Nationalspieler Kevin Volland. Hoffenheims Trainer Stevens sagte: "Ein Spiel dauert 90 Minuten. Wir haben aber nur 45 Minuten gezeigt, dass wir verstanden haben, wo wir stehen." Nämlich: ganz unten. Zum zweiten Mal überhaupt rangieren die Hoffenheimer in der Bundesliga auf dem letzten Tabellenplatz. Zwar traf Polanski (30.) diesmal ins Tor - allerdings ins eigene. Die Berliner etablieren sich dagegen immer weiter in der Spitzengruppe der Liga und stehen auf dem Champions-League-Qualifikationsplatz. Vor 37 045 Zuschauern im Olympiastadion hatte Stevens in der Offensive gewechselt. Für Eduardo Vargas und den ehemaligen Nationalspieler Kevin Kuranyi spielten Mark-Alexander Uth und Nadiem Amiri. Polanski ersetzte den gelbgesperrten und verletzten Kapitän Pirmin Schwegler. Die Wechsel zeigten aber zunächst keine Wirkung. Im dichten Schneetreiben in der Hauptstadt hatten beide Mannschaften Probleme, konstruktive Spielzüge zustande zu bringen. Der Rasen des Olympiastadions verwandelte sich in eine weiße Rutschfläche. "Das war ein schwieriges Spiel für beide Mannschaften. Wir mussten lange Bälle spielen", erklärte Hertha-Coach Pal Dardai, der zufrieden war darüber, dass sein Team "besonders gut auf das Wetter gut reagiert" habe. Torjäger Salomon Kalou vergab in der 17. Minute die bis dahin beste Möglichkeit: Der ivorische Nationalspieler rutschte im Strafraum weg und schoss über das Tor.

Die Gastgeber gingen schließlich verdient in Führung - wenn auch durch Mithilfe der Hoffenheimer. Nach einer Freistoßflanke von Marvin Plattenhardt traf Polanski per Kopf ins eigene Tor, weil Torwart Oliver Baumann den vom Innenpfosten abprallenden Ball erst knapp hinter der Linie wegpatschen konnte. Schiedsrichter Guido Winkmann bemühte die Hawk-Eye-Torlinientechnik - die ihm eindeutig ein Tor signalisierte. "Wenn ich nicht rangehe, geht er vielleicht auch rein. Solche Dinger passieren im Abstiegskampf", sagte Polanski, der sich anschließend bei den wenigen mitgereisten Fans entschuldigte.

Den Unmut der Hoffenheimer Fans kann Nationalspieler Kevin Volland verstehen: "Es ist selbstverständlich, dass die Fans einen Hals auf uns haben. Wir brauchten unbedingt einen Dreier, verlieren dann aber dieses wichtige Spiel."

© SZ vom 23.11.2015 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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