Handballerinnen:Probleme im Angriff

"Unsere Leistung war nicht gut genug. Wir haben noch viel Arbeit vor uns": Unmittelbar nach dem gelungenen Start in die EM-Qualifikation desillusioniert Bundestrainer Jakob Vestergaardan sein radikal verjüngtes Team.

Neustart geglückt, aber der Tor-Motor stottert noch: Kaum war der erste Jubel über den gelungenen Start der deutschen Handballerinnen in die EM-Qualifikation verhallt, legte Bundestrainer Jakob Vestergaard den Finger in die Wunde. "Wir haben noch einmal gewonnen, das macht mich sehr zufrieden. Aber unsere Leistung war nicht gut genug", sagte der Däne und monierte nach dem 22:17 in Reykjavik gegen Island, dem zweiten Erfolg im zweiten Qualifikationsspiel, die vielen Fehler im Angriff: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns."

Die von der Verbandsspitze erzwungene radikale Verjüngung des Teams trägt erste Früchte: Mit 4:0 Punkten hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Gruppe 7 zu Tabellenführer Frankreich aufgeschlossen und damit beste Chancen auf die Teilnahme an der EM im nächsten Jahr in Schweden. Doch knapp zwei Monate vor der WM in Dänemark haben Torjägerin Susann Müller und Co. vor allem in Sachen Chancenverwertung noch viel Luft nach oben. Nach der ansprechenden Leistung gegen die Schweiz (29:18) reichte den deutschen Frauen in Reykjavik eine durchwachsene Vorstellung, bei der sich immer wieder Abstimmungsprobleme und teils haarsträubende Fehler im Angriff offenbarten. "Wir haben nicht hundertprozentig überzeugt", sagte Teammanagerin Grit Jurack: "Es gab aber gute Ansätze wie die Abwehr und Torfrau Clara Woltering. Darauf wollen wir weiter aufbauen." Spielmacherin Anna Loerper meinte: "Im Angriff haben wir uns generell sehr schwer getan, da gab es Abstimmungsprobleme. Das müssen wir deutlich verbessern."

© SZ vom 13.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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