Großer Preis von Kanada:Michael im Glück

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Michael Schumacher hat in Montreal den zweiten Platz hinter Kimi Räikkönnen erreicht. Der Weltmeister profitierte dabei allerdings von den zahlreichen Ausfällen der Konkurrenz und konnte so seinen verschlafenen Start wieder ausgleichen.

Kimi Räikkönen und Weltmeister Michael Schumacher haben den ersten Ausfall von Spitzenreiter Fernando Alonso genutzt und die Formel-1-WM wieder etwas spannender gemacht. Der Finne Räikkönen im McLaren-Mercedes verkürzte den Rückstand in der Gesamtwertung auf 22 Punkte (37:59), Schumacher meldete sich als Zweiter in der Weltspitze zurück und verpasste seinen achten Kanada-Sieg und das Ende seiner achtmonatiger Durststrecke nur knapp.

Der Kerpener, der zuvor in dieser Saison nur in Imola einmal Zweiter war, verkürzte seinen Rückstand auf den WM-Spitzenreiter auf 35 Zähler und schöpft als neuer Gesamtfünfter mit 24 Punkten wieder etwas Hoffnung auf seinen achten WM-Titel. Das Comeback der Ferrari machte der Brasilianer Rubens Barrichello perfekt, der vom letzten Startplatz auf Rang drei vorfuhr.

Während BMW-Williams-Pilot Nick Heidfeld nach seinen beiden zweiten Plätzen in Monte Carlo und auf dem Nürburgring diesmal nach einem technischen Problem ausfiel, wurde Toyota-Mann Ralf Schumacher beim 8. von 19 WM-Läufen Sechster.

Erster Stop in Runde 12

Dabei hatte Michae Schumacher seine gute Ausgangsposition, die er sich mit Rang zwei in der Qualifikation erst zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Bahrain erkämpft hatte, beim Start schon verspielt. Nicht nur die beiden Renault-Piloten Fisichella und Alonso, die von den Startplätzen vier und drei rechts und links an ihm und an Pole-Mann Jenson Button vorbeischossen, sondern auch die beiden Silberpfeile von Montoya und Räikkönen überholten den Kerpener, der bis auf Rang sechs zurückfiel.

Dass der Ferrari-Pilot seine Startposition zudem mit einem ganz leichten Auto herausgefahren hatte, zeigte sich zudem, als er schon in Runde 12 als erstes Auto zum Nachtanken an die Box fuhr. Dieser Stopp warf Schumacher auf Position 12 zurück.

WM-Spitzenreiter Alonso und sein Herausforderer Räikkönen kamen parallel erst in Runde 24 zum Tanken, ohne dass sich an ihrer Reihenfolge etwas änderte. Eine Runde später wurden die Teamkollegen Fisichella und Montoya ebenfalls fast synchron abgefertigt. Als der Kolumbianer versuchte, bei der Boxenausfahrt noch vor Alonso wieder auf die Strecke zu kommen, rutschte er kurz ins Gras und musste den Spanier doch vorbeilassen.

In Runde 33 übernahm Alonso dann sogar die Führung, weil der Renault-Fehlerteufel wieder bei seinem Teamkollegen zuschlug. Fisichella wurde wegen Hydraulikproblemen langsamer, nicht nur Alosnso, sondern auch Montoya und Räikkönen fuhren vorbei. Der Italiener stellte seinen Renault stinksauer in der Box ab. Dadurch rückte Michael Schumacher auf Rang fünf hinter Button vor, den er trotz seines zweiten Stopps eine Runde später behauptete.

In Runde 38 zerstörte Alonso dann selbst seine Siegchancen. Der bislang in dieser Saison fehlerfreie Spanier touchierte eine Begrenzungsmauer und beschädigte dabei die rechte Hinterradaufhängung seines Autos so sehr, dass er den Renault in der Box abstellen musste. Montoya und Räikkönen übernahmen die Spitze.

Entscheidenden Einfluss auf den Rennausgang nahm dann ein Unfall von Jenson Button, der in Runde 46 unmittelbar vor Schumacher an dritter Stelle liegend in die Begrenzungsmauer prallte. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke. Während Räikkönen und Schumacher das sofort zu einem weiteren Tankstopp nutzten, musste Montoya eine Runde länger warten. Weil er nach seinem Stopp dann trotz einer roten Ampel an der Boxenausfahrt zurück auf die Strecke fuhr, wurde er von den Rennleitung disqualifiziert.

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