Dass Vereine ihre Namen ändern, ist ja nichts Ungewöhnliches. So hießen die Oakland Raiders von 1982 bis 1994 Los Angeles Raiders, und ab 2020 werden sie Las Vegas Raiders heißen. Die Brose Baskets Bamberg haben Baskets aus ihrem Namen gestrichen und gar mal überlegt, sich in Brose Metros umzubenennen, um eine Identifikation mit der so genannten Metropolregion Nürnberg herzustellen. Und der Meidericher Spielverein von 1902 heißt seit 1967 MSV Duisburg, vermutlich aufgrund der überregional eher geringen Bekanntheit von Meiderich.
Womit wir beim überregional ebenso gering bekannten Nördlingen wären. Wer zumindest weiß, wo Nördlingen liegt, dem ist dennoch meist fremd, dass der zugehörige Landkreis Donau-Ries heißt. Und wer selbst dies weiß, der kennt das örtliche Unternehmen TH Wohnbau wahrscheinlich nicht. Das wäre nun alles kein Problem, gäbe es in Nördlingen nicht einen Frauen-Basketball-Bundesligisten, der in Tabellen und Meldungen niemals als Nördlingen bezeichnet wird.
Die Deutsche Presse-Agentur schreibt von der BG Donau-Ries, der Sport-Informationsdienst von den TH Wohnbau Angels. Geschmackssache. Gemeinsam haben beide Namen, dass kaum einer weiß, was sie bedeuten. Wenn die Nördlingerinnen Pressemitteilungen verschicken, ist meist nur von Angels die Rede, etwa: "Angels-News, siehe Anlage. Grüße Kurt." Vorherige Namen des Klubs waren übrigens Friendsfactory Baskets und Heli Girls. Man kann es all diesen Firmen natürlich nicht verübeln, dass sie in den Namen drängen. Die verzweifelten Redaktionen können nur an die Agenturjournalisten appellieren: Schreibt bitte einfach Nördlingen! Auch wenn ihr nicht wisst, wo das liegt.
Auch vor der zweiten Frauen-Basketball-Bundesliga macht der Namenswahnsinn übrigens keinen Halt. Dort spielt ein Klub namens Burger Estriche Jahn München, was zu Überschriften führt wie: "Burger Estriche erreichen Playoffs." Merke: Engel können Playoffs erreichen, Fußbodenbeläge nicht.