"Samtig-weicher Nuss-Genuss", wer soll da widerstehen? Gut, würde man mal auf die Zutatenliste schauen (Motoröl, Zucker, Schuhcreme, Nussaroma), käme kein vernünftiger Mensch auf die Idee, sein gutes deutsches Butterbrot schon am Morgen mit Nuss-Nougat-Creme zu kontaminieren. Andererseits (Eigenwerbung): "Aromatisch geröstete Haselnüsse und eine milde, feine Kakaonote verleihen Nusspli seinen vollmundigen Geschmack. Für den Energiekick am Morgen und die genüssliche Art, seinen Akku nach Sport oder Arbeit wieder aufzuladen ..."
Nusspli? Ja, die Älteren werden sich erinnern: Nusspli vs. Nutella, das war mal der Clásico in der ersten Liga der Nuss-Nougat-Cremes. Tempi passati. Längst ist Nutella der Branchenprimus in dieser süßlich braunen Geschichte, eine Art FC Bayern zum Schmieren, der alle anderen platt macht, weil er mit seinem Geld einfach immer die tollsten Nüsse kaufen kann. Und lange vorbei sind übrigens auch jene Jahre, in denen Nutella sich stets ausgerechnet jene Fußballer für seine palmöligen "Nutella Boys"-Werbesports aussuchte, die kurz darauf aus der Nationalelf gespült wurden: Kevin Kuranyi, Benny Lauth, Tobias Weis, Andreas Hinkel ...
Womit man beim Bremer Stürmer Max Kruse wäre. Der war nie als "Nutella Boy" in der Auswahl, dafür hat er ein paar viel zu unanständige Sachen gemacht. Aber aus der Nationalelf geflogen ist er auch. Inzwischen wird er gelegentlich auf sein Bäuchlein angesprochen, auch nach dem Bremer Sieg in Ingolstadt, bei dem er vier Mal traf. Ach, das ignoriere er, gab er zur Antwort. Und dann, lächelnd: Natürlich habe er zum Frühstück sein Nutella-Brot gegessen.
Erst Nutella, dann vier Tore, das ist schon eine genüssliche Art, seinen Akku vor dem Sport wieder aufzuladen. Wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass es noch andere Nuss-Nougat-Cremes gibt, etwa Nussetti, Nutoka, Choco Nussa, Nussano, Nulacta, Nusskati, Nudossi ...
Vielleicht sollte man öfter ein Marmeladenbrot essen?