Fußball-Weltmeisterschaft:Deutsches Team triumphiert weiter

Lesezeit: 1 min

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für Menschen mit Behinderung hat bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land als Gruppenerster das Viertelfinale erreicht.

Am Donnerstag kam die Auswahl des Deutschen Behinderten-Sportverbandes (DBS) in ihrem abschließenden Vorrundenspiel in Bielefeld zu einem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Russland. Vor 12.000 Zuschauern in der SchücoArena erzielte der Essener Andreas Timm (49. Minute) das entscheidende Tor für das Team von DSB-Trainer Willi Breuer, dem erneut der ehemalige Bundesliga-Trainer Christoph Daum assistierte.

In einer überlegen geführten Partie agierte das DBS-Team offensiv, ließ aber im Angriff lange die Durchschlagskraft vermissen. Timm (37.) und der Leverkusener Rodel Schmitz (38.) vergaben im ersten Durchgang die Führung für die Hausherren, die taktisch organisiert auftraten. "Die Spielorganisation der Mannschaft war beeindruckend", sagte Thomas von Heesen, Trainer des Bundesligisten Arminia Bielefeld.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel nutzte Timm einen weiten Abschlag seines Torwarts Dirk Müller (SV Helrath) zum 1:0 und belohnte das deutsche Team für sein Engagement. Der Russe Andrei Sokolsky sah überdies wegen groben Foulspiels die Rote Karte (85.). "Ich bin glücklich, wir haben durch unseren großen Kampfgeist gewonnen", sagte Timm. Im Parallelspiel der Gruppe A schaffte Nordirland mit einem 2:1- Sieg gegen Japan als Gruppenzweiter ebenfalls den Einzug in die Runde der letzten Acht. Im Viertelfinale trifft die deutsche Auswahl am Sonntag (12.35 Uhr) im Bottroper Jahnstadion auf Frankreich.

Das Halbfinale mit deutscher Beteiligung würde am 12. September in Dortmund ausgetragen. "Wir haben uns das Leben schwer gemacht, unser Teilziel aber erreicht", sagte Breuer. Sein Assistent Daum lobte den Einsatz des Teams: "Wir haben auch im dritten WM-Spiel kein Gegentor zugelassen, auf diese Mannschaft muss man stolz sein." Bei der 4. WM des Weltverbandes INAS-FID dürfen nur Menschen mit Lernschwäche, die einen Intelligenzquotienten von maximal 75 haben, teilnehmen. Ziel des Gastgebers, der fast ausschließlich mit Spielern aus der Kreisliga aufläuft, ist der Einzug in das Endspiel am 16. September in Leverkusen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: