Fußball:Deutsche Damen wollen den WM-Titel

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"Alles andere als der erneute Titel wird nicht akzeptiert", sagte "Golden Girl" Nia Künzer nach dem 3:2 in Russland.

Als Deutschlands Fußballerinnen die Qualifikation unter den Augen von DFB-Präsident Theo Zwanziger mit makelloser Bilanz geschafft hatten, ging der Blick bereits zur WM-Endrunde 2007 in China. "Alles andere als der erneute Titel wird nicht akzeptiert", sagte "Golden Girl" Nia Künzer nach dem 3:2 (3:0) in Russland und erhöhte den Druck auf die Welt- und Europameisterinnen.

Birgit Prinz will Deutschland zumTitel schießen. (Foto: Foto: dpa)

Künzer, die das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 2003 mit ihrem Golden Goal im Finale in Carson/USA gegen Schweden zum WM-Triumph geführt hatte und ihre Karriere in der Nationalmannschaft nach zahlreichen Verletzungen inzwischen beendet hat, hält die Elf von Trainerin Silvia Neid bei der WM-Endrunde (10. bis 30. September) im Reich der Mitte erneut für "titeltauglich".

Zwanziger unterstrich unterdessen seine Wertschätzung für die Mannschaft. "Das war eine tolle Leistung, ohne Punktverlust durch die Qualifikation zu marschieren", sagte der Oberfan: "Wir werden alles dafür tun, dass sich das Team bestmöglichst auf die WM vorbereiten kann."

Trotz Sieg Nummer acht im achten und letzten Spiel der Gruppe 4 wartet auf Neid in den kommenden Monaten aber noch Arbeit. Vor allem die Innenverteidigung mit Ariane Hingst (Turbine Potsdam) und Annike Krahn (FCR Duisburg) offenbarte ohne die verletzte Steffi Jones vom UEFA-Cup-Sieger 1. FFC Frankfurt Unsicherheiten. "Zum Schluss hat die Konzentration nachgelassen. Das darf so nicht passieren", monierte Neid die späten Gegentreffer durch Natalja Barbaschina (84.) und Olga Kremlewa (90.+2), nahm aber auch ihre Offensivkräfte noch mehr in die Pflicht: "Wir haben in der zweiten Halbzeit viel zu viele gute Chancen nicht genutzt."

Das galt vor der "Geisterkulisse" von nur 200 Zuschauern im Torpedo-Stadion von Moskau auch für Birgit Prinz. Die dreimalige Weltfußballerin steuerte neben ihren Frankfurter Mitspielerinnen Sandra Smisek (32.) und Kerstin Garefrekes (35.) zwar auch einen Treffer zum Erfolg bei (45.+2), konnte aber die Schallmauer von 100 Länderspiel-Toren noch nicht durchbrechen. "Wir hätten mehr Tore erzielen müssen. Das gilt auch für mich", meinte die bislang 99-mal im DFB-Dress erfolgreiche Torjägerin gewohnt selbstkritisch.

Im nächsten Länderspiel am 25. Oktober in Aalen gegen England hat die Ausnahmestürmerin voraussichtlich aber auf jeden Fall Grund zum Feiern haben. Denn am Spieltag wird Prinz 29 Jahre alt und würde durch ihren 154. Einsatz im DFB-Team mit Rekordnationalspielerin Bettina Wiegmann gleichziehen. Mit dem Jubiläumstor könnte sie sich zudem selbst ein schönes Geschenk machen.

Richtig gefordert wird die DFB-Auswahl im nächsten Jahr zunächst beim Vier-Nationen-Turnier im Januar in China sowie beim traditionellen Algarve-Cup im März. "Es ist wichtig, dass wir uns mit anderen Weltklasse-Mannschaften messen", erklärte Prinz und warnte eindrignlich: "Die erfolgreiche Titelverteidigung wird eine schwere Aufgabe."

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