Freitagsspiel:Werksklub auch ohne De Bruyne stark

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Aufgeweckt: Der Wolfsburger Timm Klose (rechts) feiert seinen Treffer zum 3:0 gegen schläfrige Schalker. (Foto: Peter Steffen/dpa)

Der VfL Wolfsburg ist nach dem 3:0 gegen schläfrige Schalker wenigstens für eine Nacht Tabellenführer.

Der VfL Wolfsburg kann auch ohne Millionenmann Kevin De Bruyne glänzen - zumindest gegen ein schlafmütziges Schalke 04. Im ersten Spiel ohne den Belgier agierte der Pokalsieger am Freitagabend beim 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen die Königsblauen sehr effektiv und sprang in der Fußball-Bundesliga für eine Nacht auf Platz eins. Torjäger Bas Dost (17. Minute) sowie die Schweizer Ricardo Rodriguez (59., Foulelfmeter) und Timm Klose (61.) mit einem Doppelschlag erzielten vor 30 000 Zuschauern die Tore. Mit sieben Punkten kann Vizemeister Wolfsburg zufrieden in die zweiwöchige Länderspielpause gehen. Schalke verlor dagegen das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer André Breitenreiter, und es wurde mehr als deutlich, dass die Gelsenkirchener noch kein Spitzenteam sind.

VfL-Manager Klaus Allofs kündigte vor Spielbeginn ein Ende im Transfer-Poker mit Manchester City um De Bruyne an. "Stand jetzt ist, dass es nur noch Kleinigkeiten sind", sagte der Geschäftsführer im TV-Sender Sky. Er stellte zeitnah eine "Lösung" in Aussicht. Die Bundesliga-Rekordablöse soll rund 75 Millionen Euro betragen. "Es geht um eine Menge Geld", sagte Allofs. Auch Ivan Perisic stand gegen Schalke nicht mehr im Kader, schaute wie De Bruyne als Tribünengast zu. Der Kroate Perisic wird, wenn die Millionen-Ablöse ebenfalls "zufriedenstellend" (Allofs) ausfallen sollte, künftig das Trikot von Inter Mailand tragen.

Beide Trainer hatten in ihren Startformationen drei Veränderungen vorgenommen. Bei Wolfsburg änderte sich ohne Fixpunkt De Bruyne jedoch die Statik des Offensivspiels. Die Teamkollegen mussten sich zunächst neu orientieren. Max Kruse konnte den Taktstock nicht übernehmen, über die Dynamik des Belgiers verfügt der deutsche Nationalspieler nicht. Positiv wirkte sich dafür aus, dass Vieirinha auf dem rechten Flügel nach vorne rückte. Er bildete mit Hintermann Christian Träsch das Schwungrad des Spiels.

Das Team von Trainer Dieter Hecking diktierte gegen viel zu passive Schalker die Anfangsphase. Beim zweiten Versuch traf der Niederländer, der eine Flanke von Träsch freistehend volley einschießen konnte. Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf auf die Gäste, die aber schludrig mit ihren Großchancen umgingen, auch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Wesentlich effektiver waren die Gastgeber, die von zwei weiteren Nachlässigkeiten in der Schalker Deckung profitierten und das Spiel locker heimfuhren.

Wolfsburg: Casteels - Träsch, Naldo, Klose, Rodriguez - Guilavogui, Luiz Gustavo - Vieirinha, M. Kruse (87. Arnold), Caligiuri (76. Schürrle) - Dost (79. Bendtner). - Tr.: Hecking.

Schalke: Fährmann - Riether, Matip, Neustädter, Kolasinac - Geis, Aogo - Choupo-Moting (59. Di Santo), Draxler (73. Meyer), Sané (71. Goretzka) - Huntelaar. - T.: Breitenreiter.

Tore: 1:0 Dost (17.), 2:0 Rodriguez (59., Foulelfmeter), 3:0 Klose (61.). - Schiedsrichter: Brych (München) - Gelbe Karten: Luiz Gustavo - Riether, Aogo (2). - Zuschauer: 30 000.

© SZ vom 29.08.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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