Frauenfußball-Bundesliga:Frankfurt stürzt Triple-Anwärter Wolfsburg

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Jubel im Spitzenspiel: Kerstin Garefrekes nach ihrem 1:0 für den 1. FFC Frankfurt. (Foto: dpa)

Der 1. FFC Frankfurt wahrt die kleine Chance auf die Meisterschaft mit einem Sieg gegen den Tabellenführer, Boxer Jürgen Brähmer verteidigt seinen Titel mit einem K.-o.-Sieg über den Franzosen Tony Averlant. Zweitligist Erzgebirge Aue entlässt den Trainer, in den Basketball-Playoffs kommt es gleich zum Knaller Berlin gegen München.

Sportnachrichten in Kürze

Frauenfußball: Die Fußball-Frauen des 1. FFC Frankfurt haben die Meisterfeier von Tabellenführer VfL Wolfsburg vertagt. Mit einem 2:0 (1:0) im Bundesliga-Topspiel festigten die Hessen den zur Champions-League-Teilnahme berechtigenden zweiten Platz und rückten bis auf drei Punkte an den Rivalen heran. Vor 3240 Zuschauern erzielten Kerstin Garefrekes in der 14. Minute und Saskia Bartusiak (50.) die Treffer für die Frankfurterinnen, die im dritten Spiel unter Interimstrainer Sascha Glass den dritten Sieg landeten. Im Titelkampf hält Wolfsburg trotz der zweiten Saisonniederlage weiter alle Trümpfe in der Hand. Der VfL, der im DFB-Pokalfinale am 19. Mai gegen Turbine Potsdam und im Endspiel der Champions League vier Tage später gegen Titelverteidiger Olympique Lyon sogar das Triple schaffen kann, hat ein Spiel weniger ausgetragen und die wesentlich bessere Tordifferenz als der Verfolger. In einer abwechslungsreichen Partie hatten die Gäste in der ersten Halbzeit zweimal Pech, als Anna Blässe (8.) und Conny Pohlers (31.) nur das Torgestänge trafen. Insgesamt war der Erfolg für Frankfurt aber verdient.

2. Bundesliga: Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat drei Spieltage vor Saisonende Cheftrainer Karsten Baumann und dessen Assistenten Marco Kämpfe beurlaubt. Das gab der Verein am Sonntagvormittag nach einer kurzfristig anberaumten Vorstandssitzung bekannt. Die Sachsen waren nach einem 0:0 am Samstag gegen den MSV Duisburg auf Tabellenplatz 15 abgerutscht und haben drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Ein Baumann-Nachfolger soll am Montag bekanntgegeben werden. Im Gespräch ist der frühere Hertha-Trainer Falko Götz.

Beachvolleyball: Katrin Holtwick und Ilka Semmler haben bei den Fuzhou Open den dritten Platz belegt. Beim Saisonstart der World Tour in China setzten sich die Olympianeunten aus Essen im Spiel um Platz drei gegen die Niederländerinnen Sophie van Gestel/Madelein Meppelink mit 2:0 (21:17, 21:18) durch. "Das ist unser erstes Turnier in diesem Jahr, und wir hätten nie gedacht, dass wir so gut in diese Saison starten", sagte Semmler. "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Es war kein schönes Spiel, da viele Fehler passiert sind", sagte Holtwick. Zuvor hatte das an Nummer fünf gesetzte Duo im Halbfinale gegen die topgesetzten Lokalmatadorinnen und späteren Turniersiegerinnen Xue Chen und Zhang Xi 0:2 (15:21, 14:21) verloren.

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In der Männer-Konkurrenz sicherten sich Sean Rosenthal und Philipp Dalhausser aus den USA durch ein 2:0 (21:18, 24:22) gegen Nicolai Paolo/Daniele Lupo den Turniersieg. Als letzte deutsche Vertreter waren die Hamburger Sebastian Dollinger und Stefan Windscheif im Viertelfinale gescheitert. Olympiasieger Julius Brink war mit seinem neuen Partner Sebastian Fuchs früh ausgeschieden.

Boxen: Profiboxer Jürgen Brähmer bleibt Europameister. Der 34 Jahre alte Halbschwergewichtler verteidigte in der Nacht zum Sonntag in der Sporthalle Hamburg seinen im Februar errungenen Titel mit einem K.o.-Sieg in der zweiten Runde über den Franzosen Tony Averlant.

Für den ehemaligen WBO-Weltmeister aus Schwerin war dies der 40. Sieg in seinem 42. Profikampf. Der Herausfordererer musste bereits die achte Niederlage in seinem 28. Profifight hinnehmen. Die erfolgreiche Titelverteidigung hat dem Schützling von Trainer Karsten Röwer die Tür zu einer neuen WM-Chance geöffnet. Für Brähmer steht aller Voraussicht noch in diesem Jahr ein WM-Kampf gegen WBO-Champion Nathan Cleverly an. Beide sollten bereits 2011 gegeneinander boxen. Brähmer sagte aber verletzungsbedingt ab. Die WBO entzog dem Deutschen daraufhin den WM-Gürtel und sprach ihn kampflos dem Waliser zu, der ihn seitdem nicht mehr her gab und zuletzt am 23. März gegen Robin Krasniqi aus München verteidigte.

Brasilien, Fußball: Über zweieinhalb Jahre nach seiner Schließung fallen in Rios legendärem Maracanã-Stadion wieder Tore: Den ersten Treffer im "Neuen Maracanã" erzielte bei einem Probespiel am Samstagabend der brasilianische Ex-Nationalspieler Washington (38), der nach seinem Treffer den Rasen küsste. Das Tor fiel in der 16. Minute in der Partie zwischen den All-Star-Teams um Ronaldo und Bebeto. Bebeto lieferte die Vorlage zum Premierentor.

Es war das erste Spiel in dem komplett sanierten Stadion, das zunächst nur zu 30 Prozent ausgelastet war. Auf den Rängen saßen über 8000 Bauarbeiter und ihre Familien und Freunde. Auch Präsidentin Dilma Rousseff waren anwesend. Offiziell wird das Maracanã am 2. Juni mit dem Testspiel zwischen Brasilien und England eröffnet. In dem Stadion werden die Finalspiele des Confederations Cups und der WM 2014 ausgetragen.

Basketball, Bundesliga: Bereits im Playoff-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga kommt es zum Gipfeltreffen zwischen Bayern München und Alba Berlin. Die Berliner sicherten sich im letzten Saisonspiel durch einen 75:74-Zittersieg gegen BBC Bayreuth den fünften Tabellenplatz und müssen am Samstag (17.05 Uhr) zunächst in München antreten. Große Spannung versprechen auch die anderen Serien in der ersten Playoff-Runde. Titelverteidiger und Spitzenreiter Brose Baskets Bamberg bekommt es mit dem Überraschungsteam von Phoenix Hagen zu tun, die EWE Baskets Oldenburg treffen auf die Telekom Baskets Bonn. Ulm, Tabellendritter nach 34 Spieltagen, misst sich mit den Artland Dragons. Die letzten beiden Tickets für die K.-o.-Runde holten sich Bonn und Hagen. Die Telekom Baskets rangen auch ohne ihren zuvor wegen positiver Werte des Cannabis-Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) fristlos entlassenen Topscorer Robert Vaden Bayern München nach Verlängerung mit 103:98 nieder. Die Neckar Riesen Ludwigsburg steigen derweil als zweiter Club neben den LTi Gießen 46ers ab. Die Ludwigsburger verloren das Alles-Oder-Nichts-Spiel bei den Fraport Skyliners Frankfurt mit 72:77, wodurch sich die Hessen ihrerseits den Klassenverbleib sicherten.

Fußball in Italien: Der zweimalige italienische Fußballmeister SSC Neapel hält in der Serie A weiter Kurs auf die direkte Champions-League-Qualifikation. Der Traditionsklub setzte sich am 34. Spieltag bei Schlusslicht Delfino Pescara mit 3:0 (0:0) durch und festigte mit 69 Punkten den zweiten Platz hinter dem souveränen Tabellenführer Juventus Turin (77). Der Vorsprung auf den drittplatzierten AC Mailand (59) beträgt vorerst zehn Punkte, Milan kann am Sonntag (20.45 Uhr) gegen Catania Calcio wieder verkürzen. Zuvor hatte Udinese Calcio durch den vierten Sieg in Serie den Sprung auf Platz fünf geschafft, der zur Teilnahme an der Europa-League berechtigt. Ohne den deutschen Jungstar Alexander Merkel gelang ein 1:0 (0:0) bei Cagliari Calcio. Zuvor hatten sich Atalanta Bergamo und der FC Bologna im Mittelfeld-Duell mit 1:1 (0:0) getrennt.

Handball, Champions League: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel darf in der Champions League weiter auf die erfolgreiche Titelverteidigung hoffen. Durch einen 29:28 (12:14)-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel beim ungarischen Serienmeister MKB Veszprem erreichte der deutsche Rekordchampion das Final Four in Köln am 1. und 2. Juni. Das Hinspiel hatte der THW in heimischer Halle bereits mit 32:31 gewonnen. Dabei sah es für die Kieler vor über 5000 lautstarken Fans in Veszprem lange nicht gut aus. Die Gäste lagen schnell 1:5 zurück und gingen mit einem 12:14 in die Pause. Erst nach einem 16:19-Rückstand (39.) zogen die Norddeutschen an, drehten das Spiel und verteidigten die Führung bis zum Schluss. Der dreimalige Champions-League-Sieger ist damit seit 2010 der erste Vorjahressieger, der das Final Four erreicht hat. Am Sonntag wird mit dem HSV Hamburg oder der SG Flensburg-Handewitt noch ein zweiter Bundesligavertreter das Final-Four-Turnier erreichen. Das Hinspiel hatten die Hamburger in Flensburg mit 32:26 gewonnen.

Schwimmen, Deutsche Meisterschaft: Britta Steffen hat sich bei den deutschen Meisterschaften krankgemeldet und alle weiteren Starts abgesagt. Damit steht auch ihre WM-Teilnahme auf der Kippe. Mannschaftsarzt Sven Lodziewski sprach am Samstag in Berlin von einer "akut aufgetretenen Problematik". Details wollte er mit Hinweis auf seine Schweigepflicht nicht nennen. Die 29-Jährige hatte am Morgen mit einer schwachen Leistung die im Vorlauf über 100 Meter Freistil notwendige Zeit verpasst. Lange hatte sie sich mit ihrem Heimtrainer Frank Embacher und Freund Paul Biedermann beraten. Chef-Bundestrainer Henning Lambertz betonte, Steffen sei nur auf sein Bitten überhaupt geschwommen. "Sie fühlte sich wirklich nicht gut. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, dass weitere Starts keinen Sinn machen", berichtete er. Der 42-Jährige hofft aufgrund der Verdienste Steffens und ihrer Erfahrung weiterhin auf deren WM-Teilnahme. Allerdings kann dies nur passieren, wenn über die 50 oder 100 Meter Freistil nicht zwei andere deutsche Schwimmer die WM-Normzeiten unterbieten. "Dann sind die Plätze weg", stellte Lambertz klar.

Fußball, England: Manchester City hat seinen zweiten Platz in der Premier League gefestigt. Der englische Fußball-Meister von 2012 kam am 35. Spieltag zu einem 2:1 (1:0) gegen West Ham United und liegt mit 71 Punkten nun deutlich vor dem Londoner Trio FC Arsenal, FC Chelsea und Tottenham Hotspur. Als Meister steht City-Stadtrivale Manchester United bereits fest. Sergio Aguero (28.) und Yaya Toure (83.) erzielten die Tore für City, der Anschlusstreffer von West Ham durch Andy Carroll (90.+3) kam zu spät. Der Tabellenfünfte Tottenham (62) musste sich mit einem 2:2 beim Drittletzten Wigan Athletic zufriedengeben und konnte dabei sogar eine Niederlage erst in letzter Minute verhindern. Gareth Bale hatte die Spurs in Führung gebracht (9.), Emmerson Boyce (11.) und Callum McManaman (49.) für die zwischenzeitliche Führung der Gastgeber gesorgt. Ein Eigentor von Boyce in der 90. Minute machte die Hoffnungen von Wigan auf einen Heimsieg aber noch zunichte. Auch ohne den wegen seiner Beiß-Attacke gesperrten Angreifer Luis Suarez feierte der FC Liverpool einen 6:0-Kantersieg bei Newcastle United. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Robert Huth kam mit Stoke City zu einem 1:0-Erfolg gegen Norwich City. Der FC Everton bezwang den FC Fulham ebenfalls mit 1:0. Eine 0:3-Heimpleite kassierte der FC Southampton gegen West Bromwich Albion.

Handball, EHF-Cup: Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen und die Rhein-Neckar Löwen stehen im Final Four des EHF-Pokals. In einem hoch dramatischen Viertelfinal-Rückspiel am Samstag schlug Handball-Bundesligist Göppingen den slowenischen Vertreter RK Maribor dank eines Treffers von Momor Rnic drei Sekunden vor Schluss mit 31:30 (15:17). Das reichte nach dem 26:26 im Hinspiel, um sich für das erstmalig stattfindende Endrunden-Turnier am 18./19. Mai beim französischen Gastgeber HBC Nantes zu qualifizieren und weiter vom dritten EHF-Pokal-Sieg in Serie träumen zu können. Auch die Rhein-Neckar Löwen mussten beim 27:20 (12:11) im deutschen Duell gegen den SC Magdeburg zwischenzeitlich bangen, setzten sich nach dem 28:31 in der ersten Begegnung vor einer Woche aber doch noch klar durch. Der vierte Teilnehmer für Nantes wird am Sonntag im dänischen Duell zwischen Team Tvis Holstebro und KIF Kolding ermittelt. Magdeburg hat nun nur noch über einen starken Schlussspurt in der Bundesliga die Chance, sich für kommende Saison die erneute Europapokal-Teilnahme zu sichern. Die Göppinger, bei denen Rnic mit elf Toren bester Werfer war, zeigten Defizite in der Defensive und hatten Probleme mit der offensiven Abwehr von Maribor. Nach einem 24:27-Zwischenstand in der 51. Minute schien Frisch Auf schon ausgeschieden. Doch dann traf Rnic trotz einer schwachen Team-Leistung noch zum glücklichen Sieg. Die Löwen vergaben gegen Magdeburg zunächst viele Torchancen. Erst in der zweiten Hälfte stellten die Badener ihre Schwächen in der Offensive ab und zogen davon. Bester Werfer war Andy Schmid mit neun Toren, für Magdeburg traf Jure Natek (7) am häufigsten.

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