Frankreich gegen Südkorea:Frankreich muss bangen

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Mitfavorit Frankreich steuert auf eine erneute Blamage zu und wartet weiter auf den ersten WM-Sieg seit acht Jahren: Nach dem unglücklichen 1:1 gegen Korea droht das Aus in der Vorrunde.

Dem Weltmeister von 1998 droht nach dem 1:1 (1:0) gegen Südkorea wie schon vor vier Jahren das Aus in der Vorrunde, obwohl Thierry Henry nach 368 torlosen WM-Minuten wieder einen Treffer für die "Grande Nation" erzielte.

Thierry Henry in Aktion. (Foto: Foto: dpa)

England-Profi Park Ji-Sung gelang in der 81. Minute der Ausgleich. Im letzten Vorrundenspiel in der Gruppe G gegen Außenseiter Togo am kommenden Freitag in Köln muss Frankreich ohne den gelbgesperrten Spielmacher Zinedine Zidane gewinnen, um sicher weiterzukommen.

Südkorea, WM-Halbfinalist von 2002, hat dagegen mit vier Punkten schon das Achtelfinale vor Augen. Mit fünf WM-Spielen in Folge ohne Sieg stellten die Franzosen die längste Misserfolgs-Serie ihrer Geschichte ein - zuletzt hatte es eine solch schlechte Bilanz zwischen 1966 und 1988 gegeben.

Nach der enttäuschenden Nullnummer zum Auftakt gegen die Schweiz startete der Weltmeister von 1998 mit wesentlich mehr Engagement in sein zweites Spiel. Der in die Kritik geratene Trainer Raymond Domenech hatte Florent Malouda an Stelle des zweiten Spielmachers Franck Ribery aufgeboten.

So kam Zidane im Mittelfeld etwas besser zur Geltung, ohne allerdings glänzen zu können. Nach sieben Minuten scheiterte Sylvain Wiltord noch freistehend am koreanischen Torhüter Lee Woon-Jae, doch zwei Minuten später war der Bann gebrochen.

Nach einem Pass von Wiltord schoss Henry den Ball aus zehn Metern überlegt zu seinem 34. Tor im 80. Länderspiel ein.

Es war eine Befreiung für die Franzosen. Das letzte WM-Tor hatte Emmanuel Petit in der Nachspielzeit des WM-Finals von 1998 zum 3:0-Sieg gegen Brasilien erzielt. Danach folgte das blamable Vorrundenaus ohne Torerfolg bei der WM 2002.

Auf der Tribüne packte ein Fan einen lebenden gallischen Hahn aus, das "Allez Les Bleus" schallte durch die Arena, und ansatzweise blitzte gegen die vor allem körperlich überforderten Südkoreaner wieder der Champagnerfußball einstiger Tage auf.

Schiedsrichter entscheidet nicht auf Treffer

Der Torjubel bei der besten von einer Handvoll guter Chancen blieb Zidane und Co nach 28 Minuten jedoch im Hals stecken, als Keeper Lee Vieiras Kopfstoss zwar erst deutlich hinter der Linie aufhalten konnte, der Referee aber nicht auf Treffer entschied.

Die von 10.000 Fans mit Dauergesängen nach vorn getriebenen Südkoreaner hatten im Angriff bis auf einen gefährlichen Freistoß des Blondschopfs Chun Soo-Lee knapp am rechten Pfosten vorbei (38.) in der ersten Hälfte nicht viel zu bieten.

Topstürmer Ahn Jung-Hwan vom MSV Duisburg saß trotz seines Siegtreffers zum 2:1 gegen Togo zu Beginn auf der Bank. Erst nach dem Wechsel bemühten sich die bis dahin zahnlosen "Tiger" des Ex-Mönchengladbacher Trainers Dick Advocaat mehr in der Offensive und verbreiteten zumindest bei Standardsituationen etwas Gefahr.

Im offiziell mit 43.000 Zuschauern ausverkauften Leipziger Zentralstadion blieben wie schon bei den ersten beiden Vorrundenspielen mehrere hundert Plätze leer. Bereits in den ersten beiden Partien im einzigen ostdeutschen Spielort waren Tickets vorwiegend aus Sponsoren-Kontingenten ungenutzt geblieben.

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