Formel 1:Mosley bleibt Fia-Präsident

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Der Brite Max Mosley wurde trotz eines Video-Sexskandals als Präsident des internationalen Automobilverbands FIA bestätigt. Der ADAC hat umgehend Konsequenzen gezogen.

FIA-Chef Max Mosley hat die Vertrauensabstimmung nach seiner Verwicklung in einen Video-Sexskandal mit einer deutlichen Mehrheit gewonnen. Der Brite bekam am Dienstag in Paris 103 von insgesamt 169 abgegebenen Stimmen. Der 68-Jährige erhielt 55 Gegenstimmen. Es gab sieben Enthaltungen, vier Stimmen waren ungültig. Dies teilte der Internationale Automobilverband FIA nach der etwa zweistündigen Sitzung und der anschließenden Auszählung der Stimmen mit.

Fia-Präsident Max Mosley bleibt trotz allen Wirbels um seine Person im Amt. (Foto: Foto: AP)

Mosley hatte bei einer Niederlage seinen Rücktritt angekündigt, er führt die FIA seit 1993. Seine Amtszeit endet nun regulär im Oktober 2009. Vor der Sitzung hatte der australische Delegierte die Bedeutung der Entscheidung unterstrichen: "Es geht nicht nur um eine Person, sondern um die gesamte Organisation mit einer Geschichte von 100 Jahren", sagte Gary Connelly vor rund 60 Journalisten, ohne sich vor der Versammlung auf ein Votum festlegen zu wollen. Unter anderem Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, der ADAC und einige Formel- 1-Hersteller wie BMW und Mercedes hatten Mosleys Rücktritt bzw. Konsequenzen aus dem Skandal gefordert.

Vor rund zwei Monaten hatte die britische Boulevardzeitung News of the World von einem Sex-Video berichtet, das den 68 Jahre alten FIA-Chef bei Sadomaso-Rollenspielen zeigt. Seine Teilnahme stritt Mosley nie ab, wohl aber die ebenfalls von der Zeitung hergestellten Bezüge zum Nationalsozialismus bei den sexuellen Handlungen.

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub ADAC reagierte mit Unverständnis auf das Ergebnis und hat umgehend Konsequenzen gezogen. "Dies ist für Europas größten Automobilclub ein Grund, ab sofort seine Ämter und die Mitarbeit in dem Weltdachverband der Automobilclubs ruhen zu lassen und sich aus den weltweit tätigen FIA-Arbeitsgruppen zurückzuziehen", teilte der ADAC unmittelbar nach der Entscheidung in Paris mit.

"Der ADAC wird diese Haltung so lange einnehmen, wie Max Mosley das Amt des Präsidenten an der Spitze der FIA ausübt." Der ADAC hatte ebenso wie andere große Automobilclubs, Mosley zum Rücktritt aufgefordert. Das Leistungsangebot für die ADAC-Mitglieder werde durch die getroffene Entscheidung in keiner Weise beeinträchtigt", teilte der Club mit, für den Präsident Peter Meyer in Paris abgestimmt hatte.

(dpa/hum)

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