Formel 1 in Monaco:Alonso startet von der Pole Position

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Der Weltmeister hat sich im Qualifying für das Rennen am Sonntag (14 Uhr) ein heißes Duell mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton geliefert. Nico Rosberg bester Deutscher.

Fernando Alonso und sein Teamkollege Lewis Hamilton haben ausgerechnet in Monte Carlo die bisherigen Ferrari-Qualifikations-Festspiele beendet. Der spanische Formel-1-Weltmeister holte in beeindruckender Manier seine erste Pole-Position in dieser Saison und stoppte damit die Erfolgsserie der roten Rivalen. "Die erste Pole für McLaren in diesem Jahr ist schon etwas besonderes", strich Alonso die Bedeutung seiner insgesamt 16. Trainingsbestzeit am Samstag heraus: "Speziell hier ist das sehr, sehr wichtig." Sensations-Spitzenreiter Hamilton krönte den silbernen Erfolg im Fürstentum an der Cote d'Azur als Zweitplatzierter.

Auf dem Weg zur Pole: Weltmeister Fernando Alonso gewinnt das Qualifying in Monte Carlo. (Foto: Foto: AFP)

Felipe Massa verhinderte als Dritter ein Debakel für Ferrari, nachdem Kimi Räikkönen wegen einer schwer beschädigten Vorderradaufhängung schon in der zweiten K.o.-Runde gescheitert war. "Vielleicht ist die Pole beim Rennen ja doch nicht ausschlaggebend", so der Brasilianer, der beim Großen Preis von Monaco nun "auf eine gute Strategie" setzen muss. Monte Carlo sei immer für Überraschungen gut. "Ich hoffe auf einen Platz auf dem Podium und möglichst viele Punkte im Hinblick auf die WM", sagte Massa, der zuvor dreimal in Serie die Pole erobert und die letzten beiden Grand Prix gewonnen hatte.

"Mark Webber hat mich aufgehalten"

Grund zum Feiern hatte Nico Rosberg. Der Williams-Toyota-Pilot aus Wiesbaden, der in Monte Carlo aufgewachsen ist und lebt, belegte als bester Deutscher den fünften Platz. "Daran könnte man sich wirklich gewöhnen", sagte Rosberg zu seinem bislang besten Qualifikations-Ergebnis. "Es ist toll gelaufen für uns." Auch wenn auf dem 3,340 Kilometer langen Stadtkurs viele Überraschungen möglich seien, rechne er nicht mit einem Podestplatz. "Fünfter, Sechster oder Siebter wäre ganz in Ordnung."

Alonso stellte erst Sekunden vor Schluss des spannenden Qualifyings mit zwischenzeitlich leichtem Nieselregen die Bestzeit in 1:15,726 Minuten auf. "Es war sehr stressig unter den unterschiedlichsten Bedingungen", sagte der Titelverteidiger. Für Alonso ist die Pole ein gutes Omen: Im Vorjahr hatte er nach Startplatz eins auch erstmals beim Großen Preis von Monaco triumphiert. Hamilton war bei der Hetzjagd durch die Häuserschluchten nur 0,179 Sekunden langsamer. "Mark Webber hat mich aufgehalten. Das hat mich eine halbe Sekunde gekostet", machte der Jungspund den Australier für die verpatzte erste Pole verantwortlich.

Räikkönen ruiniert sich Radaufhängung

Von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gab es ein dickes Lob: "Das war das schärfste Qualifying, das ich je erlebt habe, mit einem Traumergebnis für unsere Jungs." Alonso und Hamilton wollen dieses Resultat beim Rennen bestätigen, um sich in der WM von den Ferrari-Widersachern etwas absetzen zu können. Vor dem fünften Saisonlauf am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) führt Hamilton mit 30 Punkten vor Alonso (28) und Massa (27). Räikkönen (22) weist schon acht Zähler Abstand auf und droht weiter zurückzufallen. Der Finne hatte sich beim zu rasanten Ritt über die Randsteine die Radaufhängung ruiniert und hatte später nicht mehr die Kurve gekriegt. Von Startplatz 15 aus hat er am Sonntag kaum noch Chancen auf eine Top-Platzierung.

Nick Heidfeld liegt dagegen gut im Rennen, auch wenn er seinen siebten Rang als "nicht optimal" bezeichnete. "Ich hatte ausgangs des Tunnels nach der Schikane einen kleinen Fehler." Für Ralf Schumacher bedeutete der 20. Platz in seiner früheren Wahlheimat den Tiefpunkt einer bislang verkorksten Saison. "Ich bin schon enttäuscht. Normalerweise ist Monaco eine Strecke, die mir sehr gut liegt", sagte der Toyota-Pilot aus Kerpen. Sogar Neuling Adrian Sutil (Gräfelfing) im Spyker lag als 19. noch einen Platz besser.

Auf Seite 2: Die Qualifikation in Zahlen

1. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Mercedes 1:15,726 Minuten 2. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:15, 905 3. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:15,967 4. Giancarlo Fisichella (Italien) Renault 1:16,285 5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Williams-Toyota 1:16,439 6. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:16,784 7. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) BMW-Sauber 1:16,832 8. Robert Kubica (Polen) BMW-Sauber 1:16,955, 9. Rubens Barrichello (Brasilien) Honda 1:17,498 10. Jenson Button (Großbritannien) Honda 1:17,939 11. Alexander Wurz (Österreich) Williams-Toyota 1:16,662 12. Vitantonio Liuzzi (Italien) Toro-Rosso-Ferrari 1:16,703 13. Jarno Trulli (Italien) Toyota 1:16,988 14. Heikki Kovalainen (Finnland) Renault 1:17,125 15. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari ohne Zeit 16. David Coulthard (Großbritannien) Red-Bull-Ferrari 1:17,204 17. Anthony Davidson (Großbritannien) Aguri-Honda 1:18,250 18. Scott Speed (USA) Toro-Rosso-Ferrari 1:18,390 19. Adrian Sutil (Gräfelfing) Spyker-Ferrari 1:23,811 20. Ralf Schumacher (Kerpen) Toyota 1:18,539 21. Takuma Sato (Japan) Aguri-Honda 1:18,554 22. Christijan Albers (Niederlande) Spyker-Ferrari ohne Zeit

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