Finalserie im Eishockey:Nur noch drei

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Der EHC München bezwingt Wolfsburg zum Auftakt, allerdings erst nach Verlängerung. Das 2:1 lässt ahnen: Dieses Duell könnte lang und eng werden.

Von Johannes Schnitzler, München

"Setzt der Saiosn die Krone auf": Wenn auch orthografisch kreativ - die Forderung der Münchner Fans war klar. Nur noch vier Siege fehlten dem EHC München, Erster nach der Hauptrunde, zum ersten Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nun sind es bloß noch drei. Der EHC gewann das erste von maximal sieben Endspielen am Freitag in ausverkaufter Halle gegen Wolfsburg nach Verlängerung 2:1 (1:0, 0:0, 0:1). Der entscheidende Treffer fiel in der 72. Minute. "Diese Serie wird ein Kampf werden", sagte der Torschütze Jeremy Dehner.

2015 gab es dieses Playoff-Duell schon einmal, im Viertelfinale. Damals coachte Wolfsburgs Trainer Pavel Gross die Münchner aus: 4:0. Die Ergebnisse der Hauptrunde deuten diesmal auf eine engere Serie hin: Alle Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied, drei Mal musste das Penaltyschießen entscheiden.

Nach knapp zwei Minuten bekam der EHC die erste Powerplay-Chance. Doch Wolfsburg ist das beste Team mit einem Mann weniger: Mehr als 94 Prozent ihrer Unterzahlspiele haben die Niedersachsen in den Playoffs schadlos überstanden. Und die Grizzlys bauten ihre Quote aus. "Noch nicht viel passiert", meinte Wolfsburgs Christoph Höhenleitner.

Das sollte sich ändern. Keith Aucoin schickte die Scheibe zum Wolfsburger Tor, Keeper Brückmann ließ abprallen, Steve Pinizzotto legte ab für Jérôme Samson, und der Kanadier vollendete zum 1:0 für München (12.). Der EHC war die auffälligere Mannschaft, schoss deutlich häufiger, aber die Gäste blockten, was zu blocken war. Im zweiten Drittel erhöhte Wolfsburg die Intensität. Dock klare Chancen ließen beide Teams kaum zu. Pinizzotto hatte das 2:0 auf dem Schläger, entschied sich aber für einen Querpass, Maximilian Kastner scheiterte an Nationalkeeper Brückmann. Für die Gäste vergab Höhenleitner, dem im ersten Drittel noch zu wenig los gewesen war, die Chance zum 1:1 (40.). Und plötzlich lag der Puck doch im Netz: Andy Reiss hatte die Scheibe einfach mal aufs Münchner Tor gechippt, David Leggio war die Sicht versperrt, und das Netz beulte sich: 1:1 (47.).

Die Blicke aller Beteiligten gingen nun immer häufiger zur Uhr, die Verlängerung rückte näher. Noch vier Minuten. Münchens Frank Mauer hätte die Verlängerung noch verhindern können. Doch er brachte seinen Alleingang nicht ins Ziel. Mark Voakes hätte die Verlängerung auch noch verhindern können. Doch sein Puck sprang von einem Pfosten zum anderen - und wieder heraus (59.). Man hätte darauf wetten können: Verlängerung. Das nächste Tor würde entscheiden.

Aucoin schoss es nicht, er traf den Pfosten. Es war Verteidiger Dehner (72.), in Überzahl. Am Sonntag (14.30 Uhr) geht es in Wolfsburg weiter. Es könnte eine lange Serie werden.

© SZ vom 16.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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