Der 54. Ordentliche Kongress des Fußball-Weltverbandes Fifa hat am Freitag in Paris den Verband Kameruns begnadigt und den Sechs-Punkte-Abzug in der WM-Qualifikation für 2006 aufgehoben.
Die afrikanische Fußball-Konföderation (CAF) hatte zuvor im Namen ihrer 52 Mitgliedsverbände ein Gnadengesuch an Präsident Joseph Blatter gerichtet. Dieser konnte allerdings keine Begnadigung aussprechen, dies kann nur der Kongress. Einstimmig votierten die mittlerweile 201 stimmberechtigten Mitgliedsverbände für eine Aufhebung der Sanktion, allerdings bleibt die Geldstrafe in Höhe von 120.000 Euro für Kamerun bestehen.
Die Nationalmannschaft Kameruns, Olympiasieger von 2000, wird vom ehemaligen Bundesliga-Profi und -Trainer Winfried Schäfer betreut. Beim Afrika-Cup im Januar waren die "unbezähmbaren Löwen" im umstrittenen Einteiler ihres Ausrüsters Puma angetreten.
Für die drei Vorrundenspiele hatte der Verband Kameruns eine Ausnahmegenehmigung. Da sie jedoch auch im Viertelfinale ohne die erforderliche Genehmigung im Einteiler antraten, folgte die prompt die Strafe.
Laut Fifa sei der Verband Kameruns auf eine harte Bestrafung im Falle einer Zuwiderhandlung im Viertelfinale zuvor hingewiesen worden. Dies war von den Afrikanern bestritten worden.
Durch den Punktabzug wären die Kameruner in der WM-Qualifikation praktisch chancenlos gewesen. Als erstes afrikanisches Land hatte sich die Mannschaft, damals mit Superstar Roger Milla, 1990 in Italien für das WM-Viertelfinale qualifiziert.
Hätte es keine Begnadigung gegeben, wäre Kamerun vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne gezogen. Der Einspruch des Verbandes war von der Fifa zuletzt abgewiesen worden.