Europaspiele in Baku:Schwimmerin holt 15. Gold

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Maxine Wolters ist zum Ende der Schwimmwettbewerbe ganz vorne gelandet. Die 16-jährige Hamburgerin holte über 200 Meter Lagen ihre dritte Medaille. (Foto: Srdjan Suki/dpa)

Vorletzter Tag der umstrittenen Spiele: Maxine Wolters schnellste über 200 Meter Lagen, Judoka Trajdos darf zum Schluss die Fahne tragen.

Judoka Martyna Trajdos aus Hamburg wird bei der Abschlussfeier der Europaspiele in Baku am Sonntag die deutsche Fahne tragen. Die Athletin vom Eimsbütteler TV hatte am Freitag in der Kategorie bis 63 Kilogramm Gold gewonnen. "Als mir das heute zugeflüstert worden ist, war das fast emotionaler als der Sieg", sagte die 26-Jährige. "Den Sieg hatte ich schon nicht erwartet, und jetzt die Fahne zu tragen, ist für mich das i-Tüpfelchen."

Bei der Eröffnungsfeier war Turn-Star Fabian Hambüchen Fahnenträger, später holte er den Europaspiele-Titel am Reck. "Martyna Trajdos hat bei diesen Europaspielen eine herausragende Leistung geboten", lobte Dirk Schimmelpfennig, der deutsche Chef de Mission in Baku. "Die Entscheidung war deshalb für uns logisch, zumal auch die deutschen Judoka hier sehr erfolgreich abgeschnitten haben."

Aserbaidschanerin sorgt für zweiten Dopingfall

Die aserbaidschanische Leichtathletin Chaltu Beji, souveräne Siegerin im 3000-m-Hindernislauf im Rahmen der dritten Liga der Team-EM, sorgte für den zweiten Dopingfall der Spiele. Die gebürtige Äthiopierin wurde in der A- und B-Probe positiv auf die anabole Substanz Ostarine getestet. Die 18-Jährige wurde von den Spielen ausgeschlossen, ihre Ergebnisse gestrichen.

Die deutsche Mannschaft holte unterdessen bei den politisch und sportlich umstrittenen ersten Europaspielen in Aserbaidschan weitere Medaillen, unter anderem das 15. Gold.

Schwimmen: Maxine Wolters ist zum Ende der Schwimmwettbewerbe ganz vorne gelandet. Die 16-jährige Hamburgerin setzte sich über 200 Meter Lagen durch und holte ihre dritte Medaille bei dem Kontinental-Event. Insgesamt gewannen die deutschen Nachwuchs-Schwimmer in Baku 13 Medaillen, davon drei aus Gold. Sämtliche Wasserwettbewerbe bei den Europaspielen sind Junioren-Wettkämpfe (U17 und U19).

Judo: Die deutschen Judoka haben bei ihren Europameisterschaften im Rahmen der Europaspiele weiteres Gold verpasst. Jasmin Külbs (Zweibrücken) und Luise Malzahn (Halle/Saale) verloren am Samstag ihre Finals. Külbs, EM-Dritte in der Gewichtsklasse über 78 kg, unterlag im Finale Titelverteidigerin Emilie Andeol aus Frankreich durch Ippon. Malzahn (bis 78 kg) musste sich nach einer starken Turnierleistung mit Siegen unter anderem über die WM-Dritte Anamari Velensek (Slowenien) im Finale der niederländischen Ex-Weltmeisterin Marhinde Verkerk geschlagen geben. "Die Enttäuschung sitzt erst einmal tief. Aber wenn sich das gesetzt hat, werde ich mich darüber freuen", sagte Külbs: "Zehn Sekunden, bevor sie zum entscheidenden Wurf angesetzt hat, hatte ich eigentlich die Chance. Ein bisschen hat gefehlt." Im Kampf um Bronze zog der Olympiadritte Dimitri Peters (Hannover) in der Klasse bis 100 kg gegen den EM-Dritten Cyrille Maret aus Frankreich den Kürzeren. In der Bilanz des Deutschen Judobundes (DJB) bei den Europameisterschaften stehen vor den abschließenden Mannschaftswettbewerben am Sonntag neun Medaillen.

Badminton: In ihren Halbfinals kassierten die Badmintonspieler Dieter Domke (Bischmisheim) im Einzel und Raphael Beck/Kira Kattenbeck (Refrath/Wesel) im Mixed Niederlagen gegen "Danish Dynamite" und reisen mit Bronze nach Hause. Domke musste sich Emil Holst 14:21, 15:21 geschlagen geben. Beck/Kattenbeck unterlagen den an Position drei gesetzten Niclas Nohr/Sara Thygesen in drei Sätzen. Insgesamt holte der Deutsche Badminton-Verband (DBV) drei Bronzemedaillen.

Fechten: Die junge Florett-Mannschaft der Herren unterlag Großbritannien im Viertelfinale, das zugleich die erste Runde war, deutlich mit 26:45. Am Ende stand Platz fünf nach dem 45:24 gegen Polen. Rund zwei Wochen vor der WM in Moskau (13. bis 19. Juli) holten die Vertreter des Deutschen Fechter-Bundes lediglich eine Bronzemedaille durch das Säbel-Team der Herren.

© SZ vom 28.06.2015 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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