Trotz leichter Startprobleme haben die deutschen Tischtennis-Spielerinnen bei den Europaspielen in Baku erwartungsgemäß die Goldmedaille gewonnen. Beim 3:2-Finalsieg über die Niederlande sorgte die Weltranglisten-Zehnte Han Ying am Montag mit einem klaren Erfolg im letzten Einzel für die Entscheidung. "Ich war super-nervös, ich war klare Favoritin und durfte nicht verlieren", sagte die 32-Jährige nach ihrem Dreisatzsieg über Außen- seiterin Britt Eerland. "Als ich gesehen habe, dass sie noch nervöser ist, ging es mir besser. Ich bin sehr glücklich, überglücklich, mehr als glücklich."
Die weiteren Punkte für die Europa- meister-Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp holte Shan Xiaona im Einzel und im Doppel mit Petrissa Solja. Das Auftakteinzel hatte Han Ying überraschend 0:3 gegen Li Jiao verloren. "Das ist das erste Mal überhaupt gewesen", berichtete ihre Teamkollegin Shan Xiaona und schmunzelte. In elf Partien für Deutschland hatte die Spielerin chinesischer Abstammung zuvor noch nie ein Einzel abgegeben.
Das Männer-Team verpasste ohne Timo Boll dagegen die angepeilte Team-Medaille. Nach Bolls Ausfall wegen einer Magen-Darm-Erkrankung verlor die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf das Duell um Bronze mit Österreich. Die Niederlage stand bereits nach dem 0:3 von Patrick Baum zum Auftakt gegen Daniel Habesohn fest. Das Fehlen von Boll war gleichbedeutend mit zwei Punkten für Österreich, da kein Ersatzspieler nachnominiert werden darf. Im Halbfinale hatten Ovtcharov und Baum mit der gleichen Bürde 2:3 gegen Frankreich verloren. Im Einzel am Mittwoch will Boll spielen.