Euroleague-Saison:Gern gesehene Gäste

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Der deutsche Basketballmeister Brose Bamberg will gegen Unics Kasan seine Heimstärke bestätigen. Gleichwohl betonen in Bamberg alle, wie wichtig diese Partie ist, nicht nur, weil beide Teams zum Saisonauftakt verloren haben.

Von Joachim Mölter

Für ihre Heimpremiere in der diesjährigen Euroleague-Saison hätten sich die Basketballer des deutschen Meisters Brose Bamberg kaum angenehmere Gäste wünschen können als das Team von Unics Kasan. "Das ist nicht die berühmteste Mannschaft im Wettbewerb", sagt Bambergs Spielmacher Nikos Zisis; dafür gibt es viele freundschaftliche Verbindungen zu dem russischen Klub. Zisis hat mal für ihn gespielt, zwischen Juli 2013 und Dezember 2014; Bambergs neuer Center Vladimir Veremeenko war sogar sechs Jahre dort aktiv, von 2008 bis 2014. In seiner letzten Saison wurde der Weißrusse von Andrea Trinchieri gecoacht, der den Klub ins Eurocup-Finale führte und dafür zum Trainer der Saison in diesem Wettbewerb gekürt wurde (auch wenn die Endspiele gegen Valencia BC verloren gingen).

Von Kasan aus ist Trinchieri nach Bamberg weitergezogen, wo er nun im dritten Jahr wirkt. Das Wiedersehen an diesem Donnerstag (20 Uhr) sei dennoch nichts besonderes, versichert er: "Ich habe eins gelernt - wenn man die Dinge auf eine persönliche Basis stellt, kann man nur einmal gewinnen, aber zweimal verlieren." Ähnlich sieht es Zisis: "Wenn du aufs Parkett gehst, ist es dir egal, wen du vor dir hast."

Gleichwohl betonen in Bamberg alle, wie wichtig diese Partie ist, nicht nur, weil beide Teams zum Saisonauftakt verloren haben, Bamberg beim Vorjahresfinalisten Fenerbahce Istanbul (66:67), Kasan daheim gegen den FC Barcelona (63:69). "In der Euroleague ist es sehr, sehr wichtig, seine Heimspiele zu gewinnen", betont Zisis: "Das erlaubt es einem, im Rennen zu bleiben." In der vorigen Saison haben Bambergs Basketballer das anschaulich erlebt: Da wahrten sie dank ihrer Heimstärke bis zum letzten Spieltag eine Chance auf die Playoff-Teilnahme. "Wir wollen unseren Heimnimbus verteidigen", sagt Brose-Geschäftsführer Rolf Beyer, "dafür ist das Spiel gegen Kasan ein kleiner Wegweiser."

Die Bestätigung der Heimstärke würde viel Druck vom Team nehmen, das in den nächsten 17 Tagen sieben Spiele absolvieren muss in nationaler und internationaler Liga, fünf davon immerhin zu Hause. Für den Klub sind diese Partien auch ein kleiner Wegweiser, ob die Zuschauerresonanz ungebrochen anhält, obwohl in dieser Saison viel mehr Spiele im Angebot sind wegen des neuen Euroleague-Modus. "Ich bin optimistisch", sagt Rolf Beyer. Aber er weiß natürlich, dass viel vom sportlichen Erfolg abhängt.

© SZ vom 20.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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