Energie Cottbus - Bayer Leverkusen:Cottbus sauer auf den Referee

Lesezeit: 2 min

Simon Rolfes rettet Bayer den Sieg in Cottbus.

Dank Simon Rolfes hat Bayer Leverkusen im Kampf um die erneute Europapokal-Teilnahme drei wichtige Punkte gerettet. Der Nationalspieler, der am kommenden Mittwoch in Wien gegen Österreich zum Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw gehört, traf beim 3:2 (0:1) des neuen Tabellen-Dritten der Fußball-Bundesliga doppelt (59. und 86. Minute/Foulelfmeter).

Den dritten Treffer der Gäste erzielte in einem am Ende dramatischen Spiel, in dem Energie gleich zwei Tore wegen Abseits nicht anerkannt wurden, Dimitri Bulykin (69.). "70 Minuten haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Am Ende war der Sieg ein Tick glücklich, aber verdient", erklärte Bayer-Coach Michael Skibbe.

Der 17. der Fußball-Bundesliga hatte gegen Bayer durch einen Treffer des Ex-Leverkuseners Michal Papadopulos (14. Minute) 1:0 geführt, ehe Rolfes (59.) und Bulykin (69.) die Partie vor 14 966 Zuschauern drehten. Energie, das durch Christian Bassila (77.) nochmals ausglich, haderte am Ende mit Referee Lutz Wagner, der kurz vor Schluss ein Halten von Stiven Rivic am eingewechselten Pirmin Schwegler mit Elfmeter ahndete.

"Heute war alles gegen uns", kommentierte ein frustrierter Energie-Coach Bojan Prasnikar die Entscheidungen der Unparteiischen in der letzten Viertelstunde. Der Slowene hatte einen Tag vor seinem 55. Geburtstag mit dem Serben Dusan Vasiljevic und dem Tschechen Papadopulos zwei der fünf Wintereinkäufe in die Startelf gestellt - und lag damit gleich in der Startphase richtig.

Einen langen Freistoß von Ervin Skela erwischte Bayer-Keeper René Adler nicht richtig. Der Kroate Kristian Ipsa, erstmals in der Cottbuser Startelf, konnte nochmals flanken - Papadopulos gewann das Kopfball-Duell gegen seinen ehemaligen Kollegen Sergej Barberez und traf. In 19 Liga-Partien für Leverkusen hatte das der Tscheche erfolglos versucht.

Die Führung kam der Spielweise der Gastgeber aus einer massierten Deckung entgegen. Skela hätte noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen können (30.). Die klareren Gelegenheiten ließen jedoch die spielbestimmenden Leverkusener aus. Trainer Michael Skibbe hatte mit den Angreifern Theofanis Gekas, Sergej Barbarez und Stefan Kießling eine äußerst offensive Ausrichtung gewählt.

Doch Jan-Ingwer Callsen- Bracker (5.) und Barbarez (23.) brachten jeweils nach schönem Zuspiel von Bernd Schneider das Kunststück fertig, aus kurzer Distanz über das Cottbuser Tor zu schießen.

Nationalspieler Schneider zeigte sich bei seinem Comeback vier Tage vor dem Länderspiel gegen Österreich verbessert, ohne nach seiner langen Knieverletzung schon glänzen zu können. Tranquillo Barnetta fand in Energies sicherer Nummer 1, Gerhard Tremmel, seinen Meister. Der hatte allerdings gleich zweimal Glück, als ihn fast die eigenen Mitspieler Igor Mitreski und Christian Bassila überwunden hätten (15./25.).

Nach der Pause drückten die Gäste auf äußerst schwierig zu bespielenden Geläuf weiter, Energie gelang kaum noch Entlastung. Und als nach eine Ecke von Barnetta der Bulgare Stinislaw Angelow über den Ball schlug, war Rolfes aus Nahdistanz zur Stelle. Kurz danach traf Barnetta nochmals die Latte (62.). Nach Zuspiel von Barbarez ließ Bulykin dann Tremmel keine Chance. Energie mobilisierte alle Kräfte: Bassila schaffte noch einmal den Ausgleich. Doch Rolfes behielt vom Elfmeterpunkt die Nerven.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: