EM-Splitter:Ballack kommt spät - und Enrique singt

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Kapitän Michael Ballack wird erst am Montag zum deutschen Kader stoßen. Und einige Teams haben bereits erste Verletzte zu beklagen. Der EM-Splitter

Löw in guter Gesellschaft: Fast alle EM-Trainer schüren Konkurrenz Mit der zugespitzten Kader-Auslese unter der Sonne von Mallorca liegt Joachim Löw 18 Jahre nach Weltmeister-Teamchef Franz Beckenbauer voll im EM-Trend. Von den insgesamt 16 Nationaltrainern bei der Fußball-Europameisterschaft hat mehr als die Hälfte mit einem größeren Kader den Konkurrenzkampf angeheizt und bis zum Meldeschluss am 28. Mai ausgedehnt. Erst am Mittwoch kommender Woche müssen sich Löw & Co. endgültig auf ihre 23 Akteure für das Turnier festlegen.

Bei der Euro 2008 treten 16 Nationalteams zunächst in der Gruppenphase und danach im K.-o.-System gegeneinander an. (Foto: Foto: imago)

Ballacks Anreise weiter offen - EM-Etat höher als bei WM 2006 Kapitän Michael Ballack wird erst am kommenden Montag die Vorbereitung mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf die Europameisterschaft aufnehmen. Ballack bestreitet am Mittwoch in Moskau das Champions-League-Finale mit seinem Klub FC Chelsea gegen Manchester United und soll anschließend abseits der Nationalelf noch einige Tage zur Regeneration erhalten. Damit fehlt der Mittelfeldstar die meiste Zeit im Trainingslager auf Mallorca, wo sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw seit Montag auf die EM in Österreich und der Schweiz vorbereitet. Unterdessen bleiben die deutschen Urlauber auf Mallorca bei den Trainingseinheiten der Nationalmannschaft außen vor. Laut Bierhoff ist während des knapp zweiwöchigen Trainingslagers keine öffentliche Einheit geplant. "Wir haben uns im Vorfeld darüber Gedanken gemacht. Aber so ein öffentliches Training der Nationalmannschaft ist heutzutage nicht mehr ganz so leicht zu organsieren. Wir können nicht einfach die Tore aufmachen. Deshalb versuchen wir, einen Mittelweg zu finden. Wir planen, dass die Spieler Autogramme geben", sagte der 40-Jährige. Zudem bestätigte der Manager, dass der EM-Etat des DFB über den 16 Millionen Euro bei der 2006 liegt.

Gelbe Karten werden nach EM-Viertelfinale gestrichen Bei der bevorstehenden Fußball-EM in Österreich und der Schweiz werden Gelbe Karten erst nach dem Viertelfinale und nicht wie bislang nach der Vorrunde gelöscht. Damit können Spieler wegen Gelber Karten nicht mehr fürs Finale gesperrt werden, da sie höchstens einmal Gelb im Halbfinale sehen können. "Diese Änderung lag mir seit Jahren am Herzen. Ein Finale wegen einer Gelben Karte zu verpassen, ist eine denkbar harte Sache", sagte Uefa-Präsident Michel Platini nach einer Exekutiv-Sitzung der Europäischen Fußball-Union. Zudem beschloss die UEFA ein neues System zur Errechnung des nationalen Team-Koeffizienten. Als Grundlage für das Ranking dienen in Zukunft die Ergebnisse der Qualifikation und der Endrunde von EM und WM. Bislang waren nur die Spiele der Qualifikation entscheidend. So wird in Zukunft der Fall ausgeschlossen, dass der Weltmeister möglicherweise einen niedrigen Koeffizienten aufweist. Mittels der Wertung werden die Nationalteams bei einer EM den einzelnen Auslosungstöpfen zugeteilt.

Rumänen ohne Petre zur EM Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft muss bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz ohne Mittelfeldspieler Ovidiu Petre von Rekordmeister Steaua Bukarest auskommen. Der 26-Jährige, der im vorläufigen Kader von Trainer Victor Piturca stand, erlitt eine Meniskusverletzung im rechten Knie und fällt damit sechs Wochen aus. Coach Piturca hat noch nicht darüber entschieden, ob ein anderer Spieler für das Trainingslager der Rumänen in Mogosaia nachnominiert wird.

Tschechien muss bei EM auf Pudil verzichten Der tschechische Fußball-Nationaltrainer Karel Brückner muss vor der Euro 2008 bereits den dritten Ausfall verkraften. Mittelfeldspieler Daniel Pudil von Slavia Prag hat sich einen Handbruch zugezogen. Für ihn nominierte Brückner Rudolf Skacel nach, der in der Bundesliga-Rückrunde als Leihgabe des englischen Zweitligisten FC Southampton bei Hertha BSC Berlin gespielt hat. Zuvor waren bereits frühere Dortmunder Mittelfeldstar Tomas Rosicky und Verteidiger Radek Sirl mit Knieverletzungen ausgefallen.

Polen-Trainer Beenhakker: "Hart für uns, aber auch für Deutschland" Mit Respekt, aber ohne Furcht fiebert Polen seiner EM-Premiere gegen Deutschland entgegen. "Wir sind zuversichtlich. Es wird hart für uns, aber auch für Deutschland", prognostizierte Trainer-Legende Leo Beenhakker für den ersten Auftritt seines Teams bei einer Fußball-Europameisterschaft am 8. Juni in Klagenfurt. Maciej Zurawski freut sich auf die WM-Revanche von 2006. "Ich bin froh, dass unser erstes Spiel gegen Deutschland ist", sagte der Mannschaftskapitän im Trainingslager in Donaueschingen. "Ich hoffe aber auch, dass sie nicht so stark sind wie allgemein erwartet."

Kroatien im Trainingslager an Adria - Petric wieder fit Mit zunächst nur sieben Spielern hat die kroatische Fußball-Nationalmannschaft die EM-Vorbereitung im Adria-Badeort Rovinj aufgenommen. Die weiteren Akteure sollen in den kommenden Tagen dazustoßen. Für das Testspiel am Samstag gegen Moldawien kann Nationaltrainer Slaven Bilic auch wieder mit Borussia Dortmunds Angreifer Mladen Petric planen, der in der Bundesliga zuletzt wegen einer Rückenverletzung fehlte. Der Teamarzt habe Grünes Licht für einen Petric-Einsatz gegeben, sagte Bilic. "Er kann ohne Angst trainieren, das ist das Wichtigste."

Spanier erhalten 214.000 Euro für EM-Titel Die spanischen Fußball-Nationalspieler können für einen Sieg im EM-Finale 2008 eine Prämie von jeweils 214.000 Euro einstreichen. Das meldet die Sport-Tageszeitung AS am Dienstag. Sollte das Viertelfinale der EM in Österreich und der Schweiz verpasst werden, erhalten die Spieler eine Antrittsgage von 30.000 Euro. Spanien, das bislang nur 1964 Europameister wurde, spielt in Gruppe D gegen Schweden, Russland und Titelverteidiger Griechenland. Bei der WM 2006 in Deutschland hatte der spanische Verband eine Rekord-Prämie von jeweils 570.000 Euro für die 23 Nationalspieler und den vierköpfigen Trainerstab ausgelobt. Die Iberer waren im Achtelfinale an Frankreich gescheitert.

Enrique Iglesias singt offiziellen EM-Song Der spanische Schmusebarde Enrique Iglesias singt den offiziellen Song der Fußball-Europameisterschaft. Das geht aus einer Mitteilung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) vom Dienstag hervor. Das Lied des 33 Jahre alten Madrilenen wird "Can you hear me?" heißen. Iglesias wird den Song beim EM-Endspiel am 29. Juni im Ernst-Happel-Stadion in Wien im Rahmen der 10-minütigen Schlussfeier zum Besten geben.

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