Duisburg - Hamburg:Das leise Glück des HSV

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Mit acht Siegen aus neun Pflichtspielen hat sich der HSV zum Bayernjäger Nummer Eins hochgearbeitet. Nach dem Sieg gegen Duisburg stapelt Trainer Stevens dennoch tief.

Die Bayern-Jäger rannten angeführt vom neuen Scharfschützen Vincent Kompany in die Fankurve, Timothee Atouba führte sein wildes Tänzchen auf - die Spieler des Hamburger SV ließen sich nach dem 1:0 (1:0) beim MSV Duisburg und dem Sprung auf den zweiten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga von ihrem euphorischen Anhang noch minutenlang genüsslich feiern.

Trainer Huub Stevens ließ sich vom kollektiven Jubel nicht anstecken und stapelte tief. "Ich sage immer noch ganz klar: Die Bayern werden Meister", erklärte der Niederländer: "Wir sind auf einem guten Weg, aber deswegen muss uns die Konkurrenz jetzt nicht fürchten. Wir gewinnen momentan unsere Spiele, aber zufrieden bin ich nicht."

Die Anzeichen dafür, dass der HSV im Titelrennen ein Wörtchen mitreden könnte, häufen sich dennoch: Vier Punkte beträgt der Rückstand der Hanseaten auf den Rekordmeister nur noch, und Kompany scheint mehr und mehr zu einem adäquaten Ersatz für den verletzten Anführer und Serien-Matchwinner Rafael van der Vaart zu reifen. Nach dem entscheidenden Treffer im ersten UEFA-Cup-Gruppenspiel bei Brann Bergen (1:0) sorgte der Belgier in Duisburg mit seinem ersten Bundesliga-Tor auch für den achten Sieg des HSV in den letzten neun Pflichtspielen.

Kompany traf im Nachsetzen in der 37. Minute, nachdem Nationalspieler Piotr Trochowski einen Freistoß aus 25 Metern ans Lattenkreuz gezirkelt hatte, und schoss die Mannschaft von Trainer Huub Stevens am ewigen Nord-Rivalen Werder Bremen vorbei auf Platz zwei. Der MSV dagegen belegt nach seiner fünften Heimniederlage in sechs Spielen weiterhin einen Abstiegsplatz.

Für Trainer Rudi Bommer war die Niederlage aber kein Weltuntergang: "Der HSV ist keine Mannschaft, mit der wir uns momentan messen können. Wir holen unsere Punkte in anderen Spielen", erklärte Bommer. Im Angriff setzte er trotz des kurzfristigen Ausfalls seines besten Stürmers Manasseh Ishiaku wegen einer Zerrung auf Markus Daun und setzte den zuletzt beim 2:1 in Cottbus enttäuschenden früheren Torschützenkönig Ailton auf die Bank.

Zudem rückten Blagoi Georgijew, Fernando, Maicon sowie Tobias Willi in das "Zebra"-Team, dessen Kapitän Ivica Grlic als erster Bundesliga-Profi in dieser Saison eine Sperre für die 5. Gelbe Karte absitzen musste. Nach recht munteren ersten zehn Minuten sank das Niveau der Partie relativ schnell.

Die größte MSV-Chance der ersten Halbzeit vergab Michael Lamey bei einem Schuss aus 20 Metern (26.). Elf Minuten später gingen dann die Gäste in Führung, als Kompany nach Trochowskis Lattenkracher am schnellsten reagierte. Nach dem Seitenwechsel erwischten die Hamburger den besseren Start. In der 47. Minute trat Trochowski erneut zum Freistoß an, den diesmal MSV-Torhüter Tom Starke aber zur Ecke abwehrte.

Nach diesem Eckball köpfte Joris Mathijsen den Ball nur knapp am Tor vorbei. Danach verlegten sich die Gäste mehr und mehr aufs Kontern, ohne das Duisburg zu klaren Torchancen kam. In der 66. Minute war es erneut Lamey, der mit einem zu schwachen Schuss an HSV-Keeper Frank Rost scheiterte. Beste Spieler bei den Hamburgern waren Kompany sowie Trochowski. Bei den Duisburgern überzeugten lediglich Starke sowie Björn Schlicke.

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