Dritte Fußball-Liga:Vor 50 Eltern

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„Es ist wichtig, dass wir gut starten, damit wir wieder eine Art Ziel vor Augen haben.“ – Sebastian Schuppan, Linksverteidiger der Würzburger Kickers, drückt sich vorsichtig aus. (Foto: imago/VI Images)

Vor dem Jahresauftakt beim SV Werder Bremen II sprechen die Würzburger Kickers nur vorsichtig von ihrer Mission Aufholjagd.

Von Sebastian Leisgang

Auf Platz 11 beginnt also die Mission, die im Grunde gar keine Mission ist. Zumindest will sie niemand benennen, obwohl es ausgezeichnete Vokabeln gibt für das, was die Würzburger Kickers an diesem Sonntag in der dritten Fußball-Liga bei der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen in Angriff nehmen: Aufholjagd etwa. Oder: Aufstieg.

Es war eine rhetorische Meisterleistung, irgendwie aber auch ein komödiantisches Schauspiel, das da am Donnerstagmittag im Bauch des Stadions am Dallenberg zur Aufführung kam: Vor dem Jahresauftakt in Bremen sprach Linksverteidiger Sebastian Schuppan über die Mission - ohne über sie zu sprechen. "Es ist wichtig, dass wir gut starten, damit wir wieder eine Art Ziel vor Augen haben", sagte Schuppan etwa. Oder: "Wir sind gespannt, herauszufinden, was die Mannschaft noch erreichen kann."

Dass die Kickers zum Abschluss des zurückliegenden Jahres sechsmal hintereinander gewonnen haben, hat im Umfeld eine Welle des Überschwangs losgetreten - der Relegationsplatz liegt nur noch acht Punkte entfernt. Auch am Donnerstag schwang Rang drei in sämtlichen Gesprächen mit, doch Schuppan mied es ebenso wie Trainer Michael Schiele, die Dinge offen anzusprechen. Und die Würzburger tun ja tatsächlich gut daran, nicht herumzutönen, standen sie Ende Oktober doch noch auf dem letzten Platz.

Sechs Siege später betont Schuppan: "Wir haben Gefallen daran gefunden, Spiele zu gewinnen. Wir wissen natürlich auch, dass es nicht immer so weitergehen kann, aber wir trainieren so viel und so hart, dass wir es so lange wie möglich aufrechten erhalten können." Also auch an diesem Sonntag bei Bremens zweiter Mannschaft, bei der die Kickers eine besondere, eher verhaltene Atmosphäre erwartet. "Ob da 50 Eltern zugucken oder 20 000 andere, das darf uns nicht behindern", sagt Schuppan, während Trainer Schiele versichert: "Wir sind gewappnet." Für das Spiel auf Platz 11, dort, wo Werders Reserve ihre Spiele austrägt.

© SZ vom 20.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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