Dritte Fußball-Liga:Das letzte Geld

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Der Stürmer Adriano Grimaldi kommt wohl zum TSV 1860 München, der Wahlkampf geht weiter: Investor Hasan Ismaik hat auf den Vorschlag von Präsident Robert Reisinger noch nicht reagiert - weitere Zugänge sind wohl nicht mehr finanzierbar.

Von Markus Schäflein

Der TSV 1860 München, Aufsteiger in die dritte Fußball-Liga, steht vor der Verpflichtung des Angreifers Adriano Grimaldi. Der 27-Jährige, der zuletzt für den Ligakonkurrenten Preußen Münster spielte, soll an diesem Montag seine medizinische Untersuchung in München absolvieren und anschließend seinen Vertrag unterschreiben. Laut Bild-Zeitung wird der Wunschspieler von Trainer Daniel Bierofka einen Dreijahresvertrag mit Option auf Verlängerung erhalten. In der vergangenen Saison steuerte Grimaldi für Münster in 32 Einsätzen 15 Tore und sieben Vorlagen bei.

Offenbar reicht das 1860-Budget nach der Trennung von den Mittelfeldspielern Timo Gebhart und Michael Görlitz noch aus, um diese Personalie ohne finanzielle Hilfe von Investor Hasan Ismaik zu bewerkstelligen. Danach dürften die finanziellen Mittel allerdings ausgeschöpft sein, weitere Kandidaten wie Mittelfeldspieler Quirin Moll (Braunschweig) und Offensivmann Stefan Lex (Ingolstadt) kann Sechzig vorerst wohl nicht mehr verpflichten.

Weshalb es nicht zu der angekündigten Unterstützung Ismaiks kam, dürfte das große Wahlkampfthema werden. Für den Verwaltungsrat kandidiert eine Opposition, das so genannte "Team Profifußball", das wieder enger mit Ismaik zusammenarbeiten und auch wieder Darlehen von ihm annehmen will. Es wird von vielen Mitgliedern der großen Fanorganisation Arge unterstützt. Auch die andere Fanorganisation Pro1860, die die Politik der derzeitigen e.V.-Vertreter unterstützt, plant nach wie vor, ein geschlossenes Team zur Unterstützung der amtierenden e.V-Seite zur Wahl zu empfehlen (SZ vom 5. Juni). Es wird aus jenen bisherigen Verwaltungsräten, die erneut antreten, und einigen zusätzlichen Kandidaten für die freien Plätze bestehen. Das Präsidium um Robert Reisinger betonte daraufhin in einer Pressemitteilung die Selbstverständlichkeit, dass es selbst keinen Wahlvorschlag für sein eigenes Kontrollgremium abgeben wird und darf.

Auf Reisingers Vorschlag, Ismaik solle doch erst einmal ein altes, noch nicht abgerufenes Darlehen über 3,9 Millionen Euro überweisen, hat die Investorenseite bislang noch nicht reagiert. Dieses Darlehen war 2016 für die Verpflichtung von Stefan Aigner gedacht gewesen. Dieser löste unlängst seinen Vertrag bei den Colorado Rapids in der amerikanischen Major Soccer League nach nur einem Jahr auf. Nun ist er, so unrealistisch es klingt, als Rückkehrer bei Sechzig im Gespräch. So schließt sich der Kreis.

© SZ vom 11.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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