DFB-Pokal der Frauen:Frankfurt vor dem Triple

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Nach dem 5:1 gegen Saarbrücken will Frankfurt nun auch die Meisterschaft und den Uefa-Pokal gewinnen. Dabei müssen sie aber auf eine wichtige Spielerin verzichten, die sich im Finale verletzte.

Der 1. FFC Frankfurt hat am Samstag zum siebten Mal den DFB-Pokal der Frauen gewonnen und den ersten Schritt zum angestrebten zweiten Triple nach 2002 gemacht. Die Seriensieger bezwangen Außenseiter 1. FC Saarbrücken in Berlin nach mühevoller erster Halbzeit sicher mit 5:1 (1:1). Vor 20.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielten Petra Wimbersky (22.), Conny Pohlers (51., 59.), Kerstin Garefrekes (54.) und Birgit Prinz (75.) die Treffer für den Sieger. Natalie Budge hatte die Saarbrücker nach vier Minuten in Führung gebracht.

Conny Pohlers (links) und Kerstin Garefrekes bejubeln den siebten Frankfurter Pokal-Erfolg. (Foto: Foto: AP)

Nach ihrer zehnten Finalteilnahme nacheinander soll nun mit dem Gewinn der Meisterschaft und dem Uefa-Cup im Finale gegen Schwedens Team Umea IK die Saison für den 1. FFC im "goldenen Mai" ihre Krönung erfahren. Allerdings müssen die Frankfurterinnen den Schlussspurt ohne Renate Lingor bestreiten. Die Weltmeisterin zog sich in der zweiten Halbzeit eine schwere Schulterverletzung zu und musste vom Platz getragen werden. In der 12. Minute war sie mit einem Foulelfmeter an Saarbrückens Torfrau Romina Holz gescheitert.

"Wir haben keinen Grund, den Gegner leicht zu nehmen", hatte Trainer Hans-Jürgen Tritschoks noch unmittelbar vor dem Match seine Spielerinnen eingeschworen. Seine mit Weltmeisterinnen gespickte Top-Mannschaft startete auch offensiv und hatte bereits nach Sekunden nach einem Lattentreffer von Conny Pohlers die Riesenchance zum 1:0, doch Schiedsrichterin Daniela Schneider gab den Treffer nicht, weil aus ihrer Sicht der Ball nicht im vollen Umfange die Linie überschritten hatte.

Doch fast im Gegenzug der Schock für Frankfurt, als Natalie Budgenach vier Minuten das überraschende 1:0 für den Underdog erzielte. Kapitän Nadine Keßler hatte das Tor mit einem glänzenden Pass in den freien Raum vorbereitet. Erwartungsgemäß bestimmte der 1. FFC danach optisch das Geschehen, entwickelte aber vor dem Tor zunächst nur wenig Gefährlichkeit. So dauerte es nach Lingors Elfmeter-Fehlschuss bis zur 22. Minute, ehe Petra Wimbersky der Ausgleich gelang. Nach schönem Doppelpass lupfte sie den Ball über die Saarbrücker Torhüterin ins Netz.

Nach der Pause bricht der Bann

Kurz vor der Pause verschärfte der Favorit noch einmal den Druck, doch wieder war es Natalie Budge, die einen Kopfball von Pohlers von der Linie holte. Sechs Minuten nach dem Wechsel war es dann aber die Torjägerin vom Dienst, die mit ihrem Kopfball-Tor die Führung des Favoriten besorgte. Damit brach sie den Bann: Die Treffer von Weltmeisterin Kerstin Garefrekes nur zwei Minuten später und ein weiterer Abstauber von Pohlers stellten die Weichen endgültig in Richtung Pokalsieg.

Auswahl-Kapitän Birgit Prinz schraubte das Resultat schließlich in standesgemäße Höhen. Das blutjunge Team des Bundesliga-Achten aus dem Saarland, das mit einem Durchschnittsalter von knapp 19 Jahren die Zukunft vor sich hat, war das erstmalige Erreichen des Pokal-Finales bereits der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Da die am Kreuzband verletzten Stammspielerinnen Meike Dinger und Stephanie Kaiser ersetzt werden mussten, hatte der von Anbeginn defensiv eingestellte Außenseiter vor allem in der zweiten Halbzeit große Probleme, die permanenten Angriffe der Frankfurterinnen abzuwehren.

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