DFB-Pokal:Das weiße Ballett tanzt die roten Teufel aus

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Durch einem souveränen 3:1-Sieg gegen einen schwachen FC Kaiserslautern hat der FC Bayern München den DFB-Pokal gewonnen. Mann des Abends war Michael Ballack, der zwei Tore erzielte und das dritte vorbereitete.

Der FC Bayern München holte mit dem Sieg das vierte Double der Vereinsgeschichte nach 1969, 1986 und 2000. Michael Ballack brachte die Bayern mit einem frühen Doppelpack in Führung.

Bayern-Kapitän Oliver Kahn nahm den Pokal unter dem Jubel seiner Mitspieler entgegen (Foto: AP)

Mit einem Blitztor nach nur 163 Sekunden stellten die Bayern die Weichen frühzeitig auf Sieg, als die Lauterer Abwehr bei einem Freistoß von Owen Hargreaves Ballack einen Moment lang aus den Augen ließ. Der Nationalspieler lief unbeachtet von seinem Gegenspieler Vratislav Lokvenc in den freien Raum und überwand den zu spät reagierenden FCK-Schlussmann Tim Wiese per Kopf.

Ballack und Hargreaves bringen Bayern auf die Siegerstraße

Auch an der Entstehung des zweiten Münchner Tores war Hargreaves maßgeblich beteiligt, der damit seinen Einsatz auf der rechten Seite an Stelle von Mehmet Scholl bereits rechtfertigte. Nach einem umstrittenen Foul von Bill Tchato an dem quirligen Engländer verwandelte Ballack den von Schiedsrichter Lutz-Michael Fröhlich verhängten Strafstoß sicher zum zweiten Tor.Damit war die Luft frühzeitig aus dem Spiel, denn von diesem doppelten Tor-Schock erholten sich die Pfälzer nicht mehr, zumal Jose Dominguez (11.) und der schwache Sforza-Lincoln (15.) große Chancen zu einem schnellen Anschlusstor leichtfertig vergaben.

Nach monatelanger Aufholjagd in der Bundesliga fehlten den "Roten Teufeln", die sich erst in der Schlussphase der Saison den Klassenverbleib erkämpft hatten, offenbar auch Kraft und Moral, um sich der Übermacht der Bayern erfolgreich entgegen zu stemmen.

Obwohl der Rekordmeister mit dem Vorsprung im Rücken betont lässig agierte, konnten die Lauterer mit Lokvenc und Klose als meist stumpfen Spitzen daraus kein Kapital schlagen.

Pizarro sorgt für frühe Entscheidung

Fünf Minuten nach Wiederbeginn beseitigten die Bayern die letzten Zweifel an ihrem elften Cup-Sieg. Von Ballack mustergültig freigespielt, schlenzte Pizarro den Ball über Wiese hinweg zum 3:0 ins Tor. Dabei hatte es um die Fitness der Peruaners nach einer Innebanddehnung im Knie bis zuletzt Zweifel gegeben.

In der 54. Minute vergab der diesmal von Elber uneigennützig in Position gebrachte Pizarro gegen die entblößte FCK-Abwehr das vierte Tor. Beim anschließenden Schaulaufen vergaben Ballack (58.), Willy Sagnol (60.) und Mehmet Scholl (79.) die größten Chancen, das Resultat weiter auszubauen.

Vor 70 490 Zuschauern im Olympiastadion traf nur Miroslav Klose in der 80. Minute für die Pfälzer, die in ihrem siebten Pokal-Endspiel die fünfte Niederlage kassierten, aber dennoch in der kommenden Saison am UEFA-Pokal teilnehmen. Nach einer Roten Karte gegen Marian Hristow (78.) musste der FCK die Partie mit zehn Akteuren beenden.

Im 60. Endspiel um den DFB-Pokal kamen zu keiner Zeit Zweifel am Erfolg der Münchner auf, die von der Nummer 1 bis 11 individuell stärker besetzt waren als der Gegner.

Michael Ballack krönte gleich seine erste Saison bei den Bayern mit dem Gewinn des Doubles, nachdem der 26-Jährige vor einem Jahr im Trikot von Bayer Leverkusen und der Nationalmannschaft gleich vier Mal knapp gescheitert war. Das Pokal-Finale 2002 hatte Ballack an gleicher Stätte mit Bayer 2:4 gegen Schalke 04 verloren.

Auch für Ottmar Hitzfeld endete eine Saison, die durch das frühe Champions-League-Aus getrübt wurde, noch glanzvoll. Hitzfeld errang den 16. großen Titel in seiner Karriere und holte als erster Trainer zum zweiten Mal nach 2000 Meisterschaft und Pokalsieg.

(sueddeutsche.de/dpa)

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