DFB-Pokal-Auslosung:Schwabl soll Schnee schippen

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Unterhaching freut sich auf Leverkusen, auch der Club und Augsburg sind mit ihren Losen zufrieden. Darmstadt 98 hingegen ist vom Auswärtsspiel beim FC Bayern geschockt.

Wenn der TSV 1860 München im Achtelfinale des DFB-Pokals antritt, wird die Arena in Fröttmaning blau leuchten, und Fans des FC Bayern werden den Gästeblock bevölkern. Allerdings wird nicht das ersehnte Münchner Derby stattfinden. Es kommt nur der Zweitliga-Konkurrent VfL Bochum, dessen Anhänger mit denen der Bayern freundschaftlich verbunden sind. "Ich sehe Auslosungen pragmatisch", sagte 1860-Trainer Benno Möhlmann, der vieles pragmatisch sieht. "Wenn man als Zweitligist einen anderen Zweitligisten bekommt und zu Hause spielt, sollte man zufrieden sein. Weil auf jeden Fall die Chance besteht, dass man weiterkommt."

Fünf bayerische Mannschaften befanden sich im Lostopf. Die Schlagersängerin Vanessa Mai von der Gruppe Wolkenfrei, bekannt durch den Titel "Ich versprech' dir nichts und geb' dir alles", schaffte es dennoch nicht, wenigstens ein bayerisches Derby zu ziehen. Stattdessen finden nun eine Woche vor Weihnachten fünf der acht Begegnungen im Freistaat und gleich drei im Raum München statt - auch der FC Bayern (gegen Darmstadt) und Regionalligist SpVgg Unterhaching treten zu Hause an.

Der letzte Amateurklub im Wettbewerb bekommt es mit Bayer Leverkusen zu tun. Dieses Treffen hat von den drei Münchner Partien den größten Reiz: In dem Münchner Vorort verspielte Leverkusen im Jahr 2000 am letzten Spieltag die Meisterschaft und erwarb den Titel "Vizekusen" - durch ein Eigentor von Michael Ballack. "Es gibt da eine gewisse Historie", merkte Hachings Präsident Manfred Schwabl nach der Auslosung bei Sky an. Eine Wiederholung der Sensation wollte er allerdings nicht versprechen: "Im Pokal ist immer alles möglich, aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Die Chance ist relativ gering." Leverkusens früherer Manager Rainer Calmund kommentierte das Los mit: "Na, dankeschön!" und forderte Schwabl auf: "Schön den Schnee räumen, Manni."

Wenig begeistert von ihrem Los waren selbstredend auch die Darmstädter. "Das ist die Übermannschaft in Deutschland, und dann noch auswärts", sagte Trainer Dirk Schuster zum Spiel beim FCB: "Das wird eine Riesen-Hammer-Aufgabe, da zu bestehen." Für den FC Bayern dagegen war es ein Glückslos: Eine Partie vor eigenem Publikum gegen den Aufsteiger - da sollte nichts schiefgehen. "Das ist schön, weil es ein Heimspiel ist", sagte Kapitän Philipp Lahm, "wir können zufrieden sein."

Rivale Borussia Dortmund steht vor einer schwierigeren Aufgabe: Der BVB muss in Augsburg antreten. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter meinte: "Es hätte sicherlich sportlich leichtere Aufgaben gegeben, aber Begegnungen gegen Dortmund gehören zu den Höhepunkten einer Saison. Wir fühlen uns als Außenseiter wohl und wollen mit den Fans im Rücken für eine Überraschung sorgen." Der 1. FC Nürnberg bekam Hertha BSC Berlin zugeteilt. "Wir freuen uns in erster Linie auf das Heimspiel und in zweiter Linie auf einen Erstligisten", sagte Trainer René Weiler.

© SZ vom 03.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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