Debatte auf Schalke:"Absolutes Gift"

Lesezeit: 1 min

Horst Heldt, scheidender Manager von Schalke 04, ärgert die Debatte, ob Trainer Breitenreiter zum Saisonende ebenfalls den Verein verlassen wird. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Schalkes scheidender Manager Horst Heldt schickt eine kritische Grußbotschaft an seinen Nachfolger Christian Heidel.

Es war nicht die Niederlage beim FC Bayern, die Horst Heldt, den Manager von Schalke 04, in München zum Poltern veranlasste. Die Spekulationen um eine Ablösung von Trainer André Breitenreiter zum Saisonende und andere Nebengeräusche versetzten den scheidenden Manager in Rage. "Ich erbitte mir mal Ruhe im Saison-Endspurt. Störfeuer von außen helfen nicht", schimpfte Heldt nach dem 0:3. Besonders die Debatte um Breitenreiter sei "absolutes Gift" für die Arbeit der aktuell noch Verantwortlichen. "Das ist nervig, dass da eine öffentliche Diskussion geführt wird. Hier reden zu viele Leute über ein Thema, das in zwei, drei Monaten Thema ist." Heldt meinte die Zeit nach Saisonende, wenn Bilanz gezogen und der Mainzer Christian Heidel offiziell die Amtsgeschäfte von ihm übernehmen wird.

Breitenreiter musste sich in München schon vor dem Anpfiff Fragen gefallen lassen, wie er sich denn als Trainer auf Abruf fühle. "Fakt ist, dass ich noch einen Vertrag habe für ein Jahr. Ich bin Schalke-Trainer und das werde ich auch in der nächsten Saison sein", antwortete der 42-Jährige trotzig. Bemerkenswert war allerdings Breitenreiters Auskunft im ZDF, wonach er sich erst einmal mit Heidel zum Gedankenaustausch getroffen habe. Als Favorit auf den Schalker Trainerposten gilt der Augsburger Markus Weinzierl.

Unterdessen übermittelte Heldt eine klare Botschaft an seinen Nachfolger Heidel nach Mainz: "Dinge, die in Zukunft passieren, öffentlich zu behandeln, ist zu viel. Bis zum Ende sollte sich jeder um das kümmern, wofür er verantwortlich ist." Das sei in Gelsenkirchen noch er. "Ich habe einen Vertrag bis 30. Juni", sagte Heldt. Der Austausch mit Heidel finde insgesamt "gut statt", meinte Heldt, dennoch empfahl er seinem Nachfolger, nicht öffentlich darüber zu sprechen, ob Heidels Vertrag auf Schalke am 1. Juni beginne oder ob er schon ab dem 16. Mai "zuständig" sei. "Jetzt sollten sich mal alle zurücknehmen, damit wir hier bestmöglich unseren Job erledigen", forderte Heldt.

© SZ vom 18.04.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: