De Bruyne bleibt (vorerst):"Intensiv und vertrauensvoll"

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Wolfsburgs Manager Allofs erklärt, dass der Stürmer den VfL vorerst nicht verlassen wird - und Max Kruse kommen soll.

Von Filippo Cataldo, Wolfsburg

Vor rund einem Monat verriet der Fußballprofi Kevin De Bruyne dem Magazin 11Freunde in einem, nun ja, bemerkenswert ausgeruhten Interview, dass seine liebste Freizeitbeschäftigung "Schlafen" sei. Beim VfL Wolfsburg schätzen sie neben der Ausgeruhtheit ihres Spielgestalters am Ball vor allem dessen Ausdauer und seine Uneigennützigkeit vor dem Tor. Gerade mal neun Minuten verpasste der Belgier in dieser Saison in der Bundesliga, auch beim letztlich enttäuschenden 2:2 gegen Hannover spielte der 23-Jährige durch. Viel wichtiger: De Bruyne gelangen mit seinen beiden Assists zum 1:0 durch Bas Dost und zum 2:0 durch Ivan Perisic seine Torvorlagen 20 und 21 in dieser Saison. Damit hat er drei Spieltage vor Schluss den Bundesliga-Allzeitrekord geknackt. In der Wolfsburger Meistersaison 2008/2009 waren Zvjedzan Misimovic 20 Assists gelungen. Bei De Bruyne kommen heuer bis dato noch zehn Tore dazu. Seine 31 Scorerpunkte bedeuten Platz eins in dieser Statistik, nur Bayerns Thomas Müller (13 Tore/16 Vorlagen) könnte dem Belgier noch gefährlich werden.

Angesichts solcher Zahlen überrascht es kaum, dass De Bruyne, in der Winterpause der letzten Saison für 25 Millionen Euro Ablöse vom FC Chelsea nach Wolfsburg gewechselt, längst ins Visier europäischer Großklubs geraten ist. Als Interessenten gelten die üblichen Verdächtigen, Manchester City, PSG, FC Bayern, vor allem der FC Barcelona. Der soll, so schrieben es mehrere spanischen Zeitungen an diesem Wochenende, De Bruyne vor allem ab der Saison 2016/2017 im Visier haben.

War Kruse schon beim Medizincheck in Wolfsburg?

Früher würde ihn auch kein anderer Klub bekommen. Vor dem 2:2 im Niedersachsenderby hatte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs bei Sky einen Verkauf De Bruynes in diesem Sommer ausgeschlossen. "Von einem Weggang Kevins zu reden, das wäre viel zu früh. Unsere Beziehung ist so intensiv und vertrauensvoll, dass ich sagen kann, dass er sich hier wohlfühlt und persönlich keinen Gedanken daran verliert, uns im Sommer zu verlassen. Er bleibt in Wolfsburg", hatte er gesagt. Wohl wissend, dass der Mittelfeldspieler aber danach wohl nicht mehr zu halten wäre. "Wie das in eineinhalb Jahren aussehen wird, das kann man jetzt nicht sagen", hatte Allofs ergänzt. De Bruyne hänge "von seiner Entwicklung und der des VfL Wolfsburg ab". Ergo: von den Angeboten der europäischen Eliteklubs.

Als fast gesichert kann dagegen Wolfsburgs Verpflichtung von Gladbachs Stürmer Max Kruse angesehen werden. Der Nationalstürmer, letzte Woche erst beim 1:0 Gladbachs gegen Wolfsburg erfolgreich, soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 12 Millionen Euro in seinem Vertrag stehen haben. 2013 hatte Mönchengladbach 2,5 Millionen Euro für ihn an Freiburg überwiesen. Unter der Woche soll Kruse sogar, so berichteten es mehrere Zeitungen, schon den Medizincheck in Wolfsburg absolviert haben. Was wiederum Allofs am Samstag mehr oder weniger verklausuliert bestätigt hatte. "Wir wissen, dass Max Kruse eine Ausstiegsklausel hat. Wir beschäftigen uns mit ihm, aber wir wissen auch, dass es einige Interessenten gibt. Ich will den Medizincheck nicht bestätigen, aber wenn man sich damit beschäftigt, dann muss man Entscheidungen treffen und Voraussetzungen geschaffen haben. Das Eine bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass das Andere zwingend folgen muss", so Allofs.

Die Liebe von Bas Dost zum VfL dagegen scheint langsam zu erkalten. Wolfsburgs Stürmer Nummer eins und in Hannover zum 14. Mal in dieser Saison erfolgreich, sagte am Samstag nach dem 2:2 auf Kruse angesprochen lediglich: "Mal sehen, was kommt. Ich beschäftige mich jetzt nur mit diesem Jahr."

© SZ vom 03.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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