Bundesliga:Auch Bremen patzt

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Nach Bayerns 0:2-Niederlage am Samstag hätte Tabellführer Bremen mit einem Sieg gegen Hannover den Münchnern alle Hoffnung nehmen können. Doch Werder kam am Sonntag nicht über ein glanzloses 0:0 im Weserstadion hinaus. So darf bei fünf ausstehenden Spieltagen noch ein bisschen gezittert werden. Mit einem 2:1-Sieg hat Bochum seine Ambitionen auf einen UEFA-Cup-Platz untermauert und Gegner Köln wohl endgültig zum Abstieg verurteilt.

Der SV Werder Bremen hat den "Big Point" im Bundesliga-Titelrennen vergeben und die Gunst der Stunde nach dem Patzer von Verfolger Bayern München nicht genutzt. Einen Tag nach dem 0:2 des Titelverteidigers in Dortmund kam der Spitzenreiter gegen Hannover 96 über ein 0:0 nicht hinaus und baute den Vorsprung bei fünf ausstehenden Spielen "nur" auf acht Punkte aus.

Ärgerlich: Nach 71 trostlosen Minuten musste Torgarant Ailton vom Platz. (Foto: Foto: ddp)

"Heute hatten wir eine große Möglichkeit, wir haben zwei Punkte verloren", anaysierte Werder-Abwehrspieler Valerien Ismael enttäuscht. Auch Kapitän Frank Baumann redete die Leistung nicht schön. "Wir hatten nicht unseren besten Tag", meinte der Nationalspieler und sprach ein grundsätzliches Problem in den eigenen Reihen an: "Es ist für uns in der Rückrunde nicht mehr so einfach. Im Moment haben wir nicht den nötigen Zug zum Tor."

Den Matchball vor Augen versagen Werder die Nerven - erneut

In der tat spielte Werder vor 43 500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion nie im Stile einer Spitzenmannschaft. Erst in der Schlussphase, als Trainer Thomas Schaaf seine wirkungslosen Stürmerstars Ailton und Ivan Klasnic vom Feld holte, drängten die Gastgeber auf den Sieg. Doch Hannover verteidigte mit Mann und Maus und einem überragenden Torhüter Marc Ziegler das Remis, das weitere Luft im Abstiegskampf bedeutet.

Den "Matchball" vor Augen, zeigte Werder wie schon vor zwei Wochen gegen den SC Freiburg (1:1) vor der erwartungsfrohen heimischen Kulisse Nerven. Es fehlte im Spiel der Gastgeber lange Zeit an Bewegung und Ideen, um den massiven Abwehrriegel der Gäste zu überwinden.

Nach 71 trostlosen Minuten hatten Ailton und Klasnic die Geduld von Trainer Schaaf überstrapaziert. Der Coach holte das Duo vom Feld und brachte mit Nelson Valdez und Angelos Charisteas den zweiten Sturm. Sechs Minuten später hätte sich der Schachzug fast ausgezahlt, doch den Kopfball von Valdez aus nur drei Metern parierte Ziegler mit einem tollen Reflex. Zuvor hatte der Keeper bereits zwei Großchancen von Krisztian Lisztes zunichte gemacht.

Hannover verdiente sich das Remis mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, investierte aber praktisch nichts in die Offensive.

Bochums erster Sieg im 27.Spiel gegen Köln

Mit dem ersten Bundesliga-Sieg beim Angstgegner 1.FC Köln hat der VfL Bochum seine Ambitionen auf einen UEFA-Cup-Platz untermauert und die Rheinländer wohl endgültig zum Abstieg verurteilt. Nach 26 vergeblichen Anläufen gewannen die Bochumer am Sonntagabend vor 43.500 Zuschauern im RheinEnergie-Stadion glücklich mit 2:1 (1:0) und behaupteten den fünften Tabellenplatz vor Borussia Dortmund.

Dariusz Wosz (30.) und Frank Fahrenhorst (64.) erzielten die Treffer für den VfL, dessen Erfolg lediglich durch die jeweils 5. Gelben Karten gegen Paul Freier und Peter Madsen getrübt wurde. Beide sind nun am kommenden Sonntag im Spiel gegen Werder Bremen gesperrt.

Das fünfte Saisontor von Lukas Podolski (54.) war zu wenig für die Kölner, die bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden 15. Rang die letzte Chance auf den Klassenverbleib verspielt haben dürfte. Die größte Gelegenheit, doch noch einen Punkt für Köln zu retten, verpasste Mustafa Dogan in der Nachspielzeit.

"Das Glück, das wir heute hatten, hat uns zuvor in dem einen oder anderen Spiel gefehlt", räumte VfL-Trainer Peter Neururer ein und ergänzte: "Nur mit diesem Glück schafft man es, sich oben festzusetzen." Dagegen war Kölns Torschütze Podolski nach der achten Heimniederlage untröstlich: "Es musste schon 3:0 für uns stehen, und dann kriegen wir wieder ein Gegentor." Dennoch mochte der 18-Jährige die Hoffnung noch nicht aufgeben. "Es geht immer weiter und es sind noch fünf Spiele."

Köln bestimmt das Geschehen

Nicht der UEFA-Cup-Aspirant, sondern der designierte Absteiger bestimmte überwiegend das Geschehen in einem unterhaltsamen West- Derby. Wie von einer Zentnerlast befreit boten die Kölner lange Zeit attraktiven Fußball, scheiterten aber einmal mehr an ihrer eklatanten Abschlussschwäche sowie dem gut aufgelegten VfL-Schlussmann Rein van Duijnhoven.

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