Biathlon-Weltcup:Wilhelm trotz schwerer Beine Dritte

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Sie hat ihr Training reduziert und der Gesamtweltcup spielte "überhaupt keine Rolle" für sie. Trotzdem schaffte es Kati Wilhelm in Pokljuka erneut auf das Podium. Nun ändern sich ihre Ziele.

Trotz schwerer Beine ist Kati Wilhelm 16 Tage vor WM-Beginn beim Biathlon-Weltcupsprint im slowenischen Pokljuka auf den dritten Platz gestürmt. Mit einer Strafrunde konnte sie am Mittwoch allerdings den dritten Saisonsieg der schwedischen Weltcup-Spitzenreiterin Anna Carin Olofsson nicht verhindern, die nach zwölf Rennen mit 432 Zählern vor Wilhelm (411), der Norwegerin Linda Grubben (382) sowie der nach ihrer Bronchitis erneut pausierenden Andrea Henkel (Großbreitenbach/ 371) führt.

Wurde Dritte: Kati Wilhelm. (Foto: Foto:)

Zweite in der Tageswertung wurde überraschend die Russin Tatjana Moisejewa. Magdalena Neuner (Wallgau), die nach "erneut fantastischer Laufleistung" (Bundestrainer Uwe Müssiggang) Schnellste in der Loipe war, belegte mit drei Strafrunden Platz zehn unmittelbar hinter der wegen einer Nasennebenhöhlen-Entzündung lange pausierenden Katrin Apel (Frankenhain), die erstmals in diesem Winter ohne Schießfehler blieb.

"Nach dem Stress von Oberhof und Ruhpolding haben wir hier zum Glück etwas mehr Ruhe. Die brauche ich in den kommenden Tagen auch bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften", stellte Wilhelm nach ihrem dritten Podestplatz der Saison zufrieden fest. Ursprünglich wollte "Rotkäppchen" bereits nach dem Sprint eine Pause einlegen. "Doch nun werde ich beim Verfolger am Freitag starten", sagte Wilhelm und gab zu, inzwischen ihre Saisonpläne verändert zu haben. "Der Winter ist ein Zwischenjahr für mich. Hauptziel ist eine WM-Einzelmedaille in Antholz. Nach dem reduzierten Training spielte der Gesamtweltcup überhaupt keine Rolle. Doch nun bin ich so nah dran, dass ich auch auf den Weltcup schaue", bemerkte sie.

Während sich Kati Wilhelm neue Ziele stellt, kämpft Katrin Apel um die Rückkehr in die deutsche Staffel. "Doch langsam mit den jungen Pferden. Erst mal muss ich für die WM nominiert werden. Und hinfahren und auch starten dürfen, das ist in der starken deutschen Mannschaft zweierlei", meinte die Thüringerin. "Läuferisch fehlt mir noch einiges nach der Behandlung mit Antibiotika, einer Woche kompletter Trainingspause sowie dem Verzicht auf die Rennen in Oberhof und dem Aufgalopp beim Ruhpoldinger Massenstart", sagte sie. "Mit ihrer Vorstellung bin ich zufrieden", lobte der Bundestrainer. "Sie hat das gute Rennen gezeigt, das ich von ihr erwartet habe."

Zufrieden nahm Müssiggang zur Kenntnis, dass sich das Lazarett weiter lichtet. "Andrea Henkel startet am Sonntag beim Massenstart. Martina Glagow wird Pokljuka ganz auslassen, trainiert aber bereits wieder im heimischen Mittenwald. Ich hoffe, dass wir in der kommenden Woche das WM-Trainingslager in Obertilliach mit sechs gesunden Mädchen beginnen können", bemerkte er. Wer die sechs sind, will er nach den Pokljuka-Wettkämpfen bekannt geben. Fest stehen bisher fünf: Wilhelm, Henkel, Glagow, Neuner und Kathrin Hitzer (Gosheim).

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