Biathlon:Schempp piesackt Fourcade bis zum Schluss

Lesezeit: 6 min

Zweiter bei der Biathlon-Verfolgung in Hochfilzen: Simon Schempp (Foto: Bongarts/Getty Images)

Fast hätte es mit dem dritten Weltcup-Sieg geklappt: Biathlet Simon Schempp landet in der Verfolgung in Hochfilzen auf Platz zwei. Skispringer Severin Freund gewinnt in Nischni Tagil. Deutschlands Handballerinnen scheitern bei der EM.

Biathlon, Hochfilzen: Simon Schempp hat zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen nur knapp den dritten Weltcupsieg seiner Karriere verpasst. Zwei Tage nach seinem zweiten Platz im Sprint landete der 27-Jährige aus Uhingen auch in der Verfolgung auf Rang zwei. Schempp hatte auf den ebenfalls fehlerfreien Franzosen Martin Fourcade nur 4,1 Sekunden Rückstand. Platz drei ging nach 12,5 km an Jakov Fak aus Slowenien. Schempp zeigte am Tag nach dem fünften Platz mit der deutschen Staffel eine überragende Leistung am Schießstand und unterstrich seine Stellung als aktuelle deutsche Nummer eins. In Österreich war einzig Fourcade besser. Der Doppel-Olympiasieger von Sotschi sicherte sich mit einer Schnellfeuereinlage beim letzten Schießen seinen 32. Weltcupsieg und war auf der Strecke nicht mehr zu bezwingen.

Basketball, BBL: Bayern München bleibt in der Bundesliga erster Verfolger des souveränen Spitzenreiters Alba Berlin. Gegen medi Bayreuth kam die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic am 13. Spieltag zu einem ungefährdeten 102:75 (57:34)-Erfolg und verkürzte den Rückstand auf den noch ungeschlagenen Pokalsieger aus Berlin auf vorerst vier Punkte. Auf dem dritten Platz liegt Ex-Meister Brose Baskets Bamberg, der sich 90:61 (39:33) gegen die Crailsheim Merlins durchsetzte. Die EWE Baskets Oldenburg verlieren derweil den Anschluss an die Tabellenspitze.

Der Meister von 2009 unterlag überraschend deutlich 74:93 (47:47) bei den Skyliners Frankfurt und rutschte auf den fünften Platz ab. Für die Hessen war es der vierte Sieg in Folge. Gar den sechsten Sieg nacheinander feierte ratiopham Ulm. Die Schwaben entschieden das Verfolgerduell gegen die Artland Dragons mit 88:86 (44:39) für sich und belegen den vierten Platz. In einem wahren Krimi zwischen dem Mitteldeutschen BC und den Telekom Baskets Bonn behielten die Gäste die Oberhand. Die Entscheidung beim 99:96 (70:70, 31:25)-Sieg der Bonner fiel erst in der zweiten Verlängerung.

Handball, Frauen-EM: Der Medaillentraum ist für die deutschen Handballerinnen bei der Europameisterschaft in Ungarn und Kroatien vorzeitig geplatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen unterlag zum Hauptrundenauftakt Titelverteidiger Montenegro in Zagreb mit 20:27 (10:12) und hat mit 0:6 Punkten keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Beste deutsche Werferin bei der dritten Turnierniederlage im vierten Spiel war Marlene Zapf mit sechs Toren. In den abschließenden beiden Hauptrundenspielen trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Dienstag (20.15 Uhr) auf Frankreich und am Mittwoch (18.00 Uhr/beide Sport1) auf die Slowakei.

Skispringen, Nischni Tagil: Skispringer Severin Freund hat den zweiten Weltcup-Wettbewerb im russischen Nischni Tagil gewonnen. Der 26 Jahre alte Skiflug-Weltmeister aus Rastbüchl setzte sich bei dem wegen starker Winde nach dem ersten Durchgang abgebrochenen Springen im Ural vor Anders Fannemel (Norwegen) und Stefan Kraft (Österreich) durch. Für Freund war es der insgesamt zehnte Weltcup-Sieg und der fünfte im Jahr 2014.

Langlauf, Weltcup: Die Norweger Ingvild Flugstad Östberg und Finn Hagen Krogh haben am Sonntag im schweizerischen Davos die Freistil-Sprints des Langlauf-Weltcups gewonnen. Östberg setzte sich vor ihren Teamkolleginnen Maiken Caspersen Falla und Celine Bun-Lie durch. Auch bei den Herren gab es einen Dreifach-Erfolg für Norwegen. Hinter Krogh platzierten sich Anders Glörssen und Eirik Brandsdal. Die deutschen Sprinter konnten nicht in die Entscheidung eingreifen. Denise Herrmann und Hanna Kolb scheiterten knapp im Halbfinale. Für ihre männlichen Kollegen Josef Wenzl und Sebastian Eisenlauer war nach erfolgreicher Qualifikation im Viertelfinale Endstation.

Biathlon, Hochfilzen: Franziska Preuß hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen in der Verfolgung den ersten Podestplatz ihrer Karriere verpasst. Einen Tag nach dem unerwarteten Staffelsieg leistete sich die 20-Jährige am Sonntag über die 10 Kilometer drei Strafrunden und hatte am Ende als Siebte 16,8 Sekunden Rückstand auf Platz drei. Zwischenzeitlich hatte sie auf Rang zwei gelegen. Ihren dritten Saisonsieg holte die Weltcup-Gesamtführende Kaisa Mäkäräinen. Die Finnin verwies Jekaterina Glasyrina aus Russland und die Französin Anais Bescond auf die Plätze. Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Hildebrand als Achte. Vanessa Hinz kam als gute 14. ins Ziel.

Fußball, Borussia Dortmund: Borussia Dortmund muss bis zum Ende der Winterpause auf Mittelfeldspieler Henrich Mkhitaryan (25) verzichten, der am Samstag beim 0:1 bei Hertha BSC einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel erlitten hat. Der Armenier muss laut BVB voraussichtlich sechs Wochen pausieren. Ob Mkhitarjan zum Rückrundenauftakt Ende Januar 2015 wieder mitwirken kann, muss abgewartet werden.

Bob, Lake Placid: Der Oberhofer Maximilian Arndt hat am Samstag den Weltcup-Auftakt im Viererbob gewonnen. Der Viererbob-Weltmeister fuhr mit den unerfahrenen Kevin Korona und Ben Heber sowie mit der Leihgabe Joshua Bluhm von Pilot Manuel Machata. Trotz der nur mittelmäßigen Startzeiten zeigte Arndt sein ganzes fahrerisches Können auf der schwierigen Bahn am Mount van Hoevenberg und verwies den Russen Alexander Kasjanow nach zwei Läufen mit nur einer Hundertstelsekunde auf Rang zwei. Dritter wurde der Lette Oskars Melbardis. Zweierbob-Auftaktsieger Francesco Friedrich aus Oberbärenburg stürzte im zweiten Lauf, nachdem er auf Platz sieben gelegen hatte. Weltcup-Debütant Nico Walther aus Riesa kippte mit seinem Bob zur Seite und trat zum zweiten Lauf nicht mehr an.

Ski alpin, Slalom in Are: Felix Neureuther liegt beim Weltcup-Slalom im schwedischen Are auf Siegkurs. Der 30 Jahre alte Ski-Rennläufer aus Partenkirchen führt nach dem ersten Durchgang und einer beherzten Fahrt in 50,27 Sekunden vor dem Österreicher Marcel Hirscher (0,25 Sekunden zurück) und Riesenslalom-Spezialist Ted Ligety aus den USA (0,44). Fritz Dopfer (Garmisch) hat eine Sekunde Rückstand und liegt im Zwischenklassement auf Rang zehn. Linus Strasser (München) dagegen schied aus, Philipp Schmid (Oberstaufen/37.) verpasste das Finale der besten 30.

Für Slalom-Vizeweltmeister Neureuther wäre es der zehnte Weltcup-Sieg seiner Karriere, der achte im Slalom. Dabei war sein Start wegen anhaltender Rückenprobleme nach seinem Ausscheiden im Riesenslalom am Freitag fraglich gewesen. "Vor zwei Tagen war es nicht so lustig", sagte Neureuther, betonte aber: "Das Thema mit dem Rücken beschäftigt mich sowieso schon mehr als genug, und deswegen reicht's auch für mich, dass ich da nicht mehr viel drüber sag. Wenn ich am Start stehe, fühle ich mich auch okay." Dass er in Führung liege, ergänzte Neureuther, habe er "trotzdem nicht erwartet. Das war ein sehr guter Lauf ohne große Fehler." Im zweiten Lauf ab 13.30 Uhr müsse er aber "noch einmal Gas geben. Es ist überhaupt noch nichts gewonnen."

Fußball, Randale: Die Bundespolizei hat vor dem Fußball-Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund (1:0) offenbar 124 Personen aus Dortmund festgesetzt. Sie wollten mit Nahverkehrszügen zum Spiel fahren. Dies berichtet der Berliner Tagesspiegel. Es wurden offenbar die Personalien von allen Personen festgestellt, acht wurden vorläufig festgenommen. Unter den Überprüften waren nach offiziellen Angaben 25 Männer, die als "Gewalttäter Sport" bei den Behörden registriert sein sollen. Offenbar hatte die Gruppe bei der Anreise beim Umsteigen in Magdeburg Anhänger von Drittligist Hansa Rostock mit Steinen und Flaschen beworfen. Die Ermittlungen laufen wegen schweren Landfriedensbruchs.

Golf, Chon Buri: Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer hat bei seinem Saison-Abschlussturnier den Sieg denkbar knapp verpasst. Der 29-Jährige aus Mettmann schloss die Thailand Championship in Chon Buri am Sonntag auf Rang zwei ab und lag mit 281 Schlägen nur einen Schlag hinter Sieger Lee Westwood. Der Engländer gewann das Turnier zum zweiten Mal nach 2011. Marcus Fraser (Australien) musste seine Führung am Schlusstag abgeben und lag schlaggleich mit Kaymer auf dem zweiten Platz. Der Deutsche, der 86 500 Dollar (69 000 Euro) kassierte, spielte am Sonntag seine stärkste Runde auf dem Par-72-Kurs und kam mit einer 68 ins Klubhaus. Westwood benötigte jedoch nur 67 Schläge und setzte sich entscheidend ab.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder hat mit den Atlanta Hawks in der Nordamerika-Liga erstmals nach neun Siegen wieder verloren. Die Hawks unterlagen am Samstag (Ortszeit) denkbar knapp mit 99:100 bei den Orlando Magic. Tobias Harris traf mit der Schlusssirene den entscheidenden Wurf für die Gastgeber, die sich damit für das 81:87 tags zuvor in Atlanta revanchierten. Schröder kam in 18 Minuten Einsatzzeit auf zehn Punkte, traf allerdings nur vier seiner 13 Würfe aus dem Feld.

Nach der siebten Saisonniederlage belegen die Hawks in der Ost-Hälfte der Liga den dritten Platz. Auch Dirk Nowitzki hatte mit den Dallas Mavericks zuvor verloren. Dallas unterlag daheim 98:105 gegen die Golden State Warriors, die ihren Vereinsrekord auf 15 Erfolge in Serie ausbauten. Nach einem 44:66-Rückstand zur Halbzeit konnte Dallas die vierte Heimniederlage trotz 23 Punkten von Nowitzki nicht mehr abwenden. Die Mavericks sind im Westen der Liga Siebter, die Warriors bleiben mit nun 20 Siegen bei nur zwei Niederlagen das beste Team der NBA.

Rodeln, Calgary: Die Siegesserie von Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) hat am dritten Weltcup-Wochenende der WM-Saison in Calgary ein Ende gefunden. Die 26-Jährige musste sich zum Abschluss in Kanada im neuen Sprint-Wettbewerb mit dem dritten Platz hinter der Lokalmatadorin Alex Gough und Erin Hamlin aus den USA begnügen. Dajana Eitberger (Ilmenau), Anke Wischnewski (Oberwiesenthal) und Tatjana Hüfner (Friedrichroda) verpassten auf den Plätzen vier bis sechs das Podest.

Für Topfavoritin Geisenberger war es die erste Niederlage der WM-Saison. Nach ihren olympischen Goldmedaillen im Einzel- und Teamwettbewerb von Sotschi gewann sie bislang jedes Weltcup-Rennen, an dem sie teilnahm. Neben ihren drei Weltcup-Siegen im Einsitzer entschied sie vor zwei Wochen auch die Premiere des Sprint-Cups in Innsbruck für sich und führte die deutsche Teamstaffel am vergangenen Wochenende zum Sieg in Lake Placid. In der Gesamtwertung liegt die Bayerin mit 470 Zählern deutlich in Führung, es folgen Hüfner (335), Hamlin (313) und Eitberger (301). Auch Olympiasieger Felix Loch musste im Sprint eine überraschend deutliche Niederlage hinnehmen. Der 25-Jährige vom RC Berchtesgaden belegte zum Abschluss nur den 14. und damit letzten Platz, acht Zehntel trennten ihn von Sieger Christopher Mazdzer (USA). Vize-Weltmeister Andi Langenhan (Zella-Mehlis) wurde Fünfter.

© sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: