Biathlon:Norweger erteilen Weltelite eine Lektion

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Die deutschen Biathleten haben in Ruhpolding ihr Abonnement auf zweite Staffel-Plätze in diesem Winter verlängert. Im Rennen über 4 x 7,5 Kilometer musste das deutsche Team zum zweiten Mal den Norwegern den Vortritt lassen.

Der norwegische Olympiasieger mit Egil Gjelland, Stian Eckhoff, Halvard Hanevold und Ole Einar Björndalen hatte im Ziel 1:57,2 Minuten Vorsprung vor dem deutschen Vierer mit Alexander Wolf (Oberhof), Ricco Groß (Ruhpolding), Sven Fischer (Oberhof) und Michael Greis (Nesselwang).

Egil Gjelland, Stian Eckhoff, Halvard Hanevold und Ole Einar Bjoerndalen (von links) feiern ihren Sieg im 4x7,5 Kilometer-Rennen. (Foto: Foto: AP)

Platz drei ging mit 2:41,2 Minuten Rückstand an Österreich. Im Staffel-Weltcup behaupteten die deutschen Männer ihre Führung.

Vor 13.000 Zuschauern konnten die deutschen Skijäger dem "Norge-Express" nur bis zum letzten Wechsel Paroli bieten. Dann enteilte Björndalen, der diesmal auch exzellent schoss, dem Allgäuer Greis bereits auf den ersten 2,5 km seiner Runde und konnte sich 200 Meter vor dem Ziel in aller Ruhe seine Nationalfahne greifen. "Der Ole war heute einfach zu schnell. Ich dagegen habe mich auf der Strecke schwer getan", gab Greis zu.

"Norweger um Klassen besser"

"Um gegen Überflieger Björndalen eine echte Chance zu haben, hätte Michi Greis einen Vorsprung mitbekommen müssen. Man muss neidlos anerkennen, dass die Norweger - vor allem dank Ole Einar - heute eine Klasse besser waren", sagte Bundestrainer Frank Ullrich. "Der zweite Platz ist aber ein prima Ergebnis."

Wolf hatte gleichauf mit Österreich als Erster gewechselt. Ricco Groß, der wie Wolf für beide Schieß-Einlagen jeweils eine Reservepatrone benötigte, überholte das österreichische Quartett und kam zusammen mit dem Norweger Stian Eckhoff als Führender zum Wechsel.

Sven Fischer, der auch zwei Mal nachladen musste, hatte einen Kilometer vor dem Wechsel zwar 20 Meter Vorsprung, schickte Michael Greis dann aber zeitgleich mit Björndalen auf die Schlussrunde. Der Nesselwanger musste bereits beim Liegendschießen alle drei Reservepatronen einsetzen und Björndalen ziehen lassen.

Wolf erfüllt Erwartungen

Bundestrainer Ullrich, der mit Wolf eine weitere Staffel-Alternative für die WM testete, hatte vor dem Flutlicht-Rennen Zuversicht ausgestrahlt. "Der Ali wird sein Ding machen." Der erfüllte die Erwartungen des Trainers.

"Mein Ziel habe ich erreicht. Ich wollte Ricco nicht all zu viel Rückstand mit geben. Dann habe ich gemeinsam mit Österreich als Erster gewechselt. Besser geht's nicht", jubelte der Bundeswehr-Sportsoldat, der seine WM-Chancen weiter erhöht hat, nach dem dritten Weltcupstaffel-Einsatz seiner Laufbahn.

Ricco Groß hatte auf seiner letzten Runde nur den Gedanken, Eckhoff nicht wegfahren zu lassen. "Damit sollte Sven die Möglichkeit haben, sich auszusuchen, ob er führen oder hinterher laufen will", erläuterte er seine Taktik. Fischer entschied sich für ein Paarlaufen mit dem Norweger. "Zuerst haben wir Stehversuche gemacht. Auf der letzten Runde wollte ich dann weg, doch Halvard war zu stark, konnte meinen Angriff kontern", beschrieb er sein Rennen.

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