Biathlon Damen:Silber für Wilhelm, goldene Bronze für Disl

Lesezeit: 2 min

In San Sicario haben Kati Wilhelm und Uschi Disl den zweiten und dritten Platz belegt. Gold gab es für die Schwedin Anna Carin Olofsson. Für Disl war es der letzte Olympiawettkampf.

Im letzten olympischen Biathlon-Rennen haben Kati Wilhelm aus Zella-Mehlis und Uschi Disl aus Moosham Silber und Bronze im 12,5-Kilometer-Massenstartrennen der Frauen gewonnen.

Die Schwedin Anna Carin Olofsson baute im Ziel ihren Vorsprung zu Doppel-Olympiasiegerin Wilhelm auf 18,8 Sekunden aus und gewann damit das erste Olympia-Gold für Schwedens Biathletinnen.

Für Kati Wilhelm ist die Silbermedaille das neunte Edelmetall in der Olympia. Die Bronzemedaille ging an Uschi Disl, die mit einem Rückstand von 41,9 Sekunden ins Ziel kam. Auch für sie ist es die neunte Olympiamedaille.

Die deutschen Biathleten haben damit in den zehn Wettbewerben von Cesana San Sicario insgesamt elf Medaillen gewonnen, davon als erfolgreichster deutscher Verband in Turin fünf goldene.

Hol Dir die Bronze!

Uschi Disl war sich in ihrem letzten Olympiawettkampf zunächst nicht sicher über ihre Chancen: "Olga Nazarowa habe ich ja gleich überholt, doch Florence Baverel-Robert hat ganz schön gegengehalten. Dann verlor ich noch Meter, weil ich in der Abfahrt aus der Spur gehen und im Tiefschnee fahren musste."

Doch nachdem sie bergauf wieder aufgeholt hatte, erhielt sie unerwarteten Ansporn von Martina Glagow: "Als ich sie angriff, fuhr sie kurz auf die Seite und rief mir zu: Hol Dir Bronze! Da habe ich gemerkt, dass Martina heute zum Glück nicht gegenhalten konnte. Denn einen Spurt gegen sie wollte ich unbedingt vermeiden."

Mit der Medaille hat Disl nach der Nichtnominierung für die Staffel Frieden mit den Wettkämpfen in San Sicario geschlossen: "Nun habe ich von allen fünf Spielen, bei denen ich gestartet bin, mindestens eine Medaille. Bronze heute ist für mich wie Gold. Ich wollte Edelmetall, die Farbe war mir schnurzpiepegal. Meine erste Olympia-Medaille war auch Bronze. So schließt sich der Kreis", sagte die 35-Jährige nach ihrem letzten Olympiarennen.

Die Entscheidung über das Ende Ihrer Laufbahn will sie nicht mehr überdenken. Disl: "Für mich hätte sich weder mit noch ohne Medaille etwas geändert. Die Entscheidung habe ich für mich bereits getroffen. Beim Weltcup-Finale in Oslo werden es alle erfahren. Weitere vier Jahre werden es aber bestimmt nicht."

Neues Zugpferd: Kati Wilhelm

Das neue Zugpferd des Biathlon bei Sponsoren und für die Mannschaft heißt Kati Wilhelm. Spätestens durch den Aufstieg zur erfolgreichsten Biathletin der Olympia-Geschichte ist das "Rotkäppchen" im Piemont auch intern zur Nummer eins bei den Damen avanciert. "Kati ist reifer geworden", lobt Bundestrainer Uwe Müssiggang die Führungsqualitäten der dreimaligen Olympiasiegerin.

Sinnbild für den Stabwechsel von der 35 Jahre alten Disl zur sechs Jahre jüngeren Wilhelm war die Staffel am vergangenen Donnerstag ohne die zur Wackelkandidatin degradierten Doppel-Weltmeisterin Disl.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: