Basketball-Bundesliga:Heiß aufs Spitzenspiel

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Der FC Bayern deklassiert den Aufsteiger Jena mit einem deutlichen 98:54 und zeigt: Er ist jetzt bereit für das Duell mit Ulm.

Von RALF tÖGEL

Die nächste Vorführung: Drei Tage nach dem 94:65-Kantersieg gegen Ludwigsburg in eigener Arena deklassierten die Basketballer des FC Bayern München auch den Aufsteiger Science City Jena - diesmal in dessen Halle und mit 98:54 Punkten. Die Bayern haben sich damit warm geworfen für das Spitzenspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag (19 Uhr) gegen den unbesiegten Tabellenführer Ratiopharm Ulm.

Am Mittwochabend war es ein ungleicher Kampf, Jenas Julius Wolf kann dafür ein Beispiel geben: Der Sohn von Nationalspieler Horst Wolf, Ausbildung im Basketball-Internat der Urspringschule, zweimal deutscher Meister in der Nachwuchs-Bundesliga, Jugendnationalspieler, ein großes deutsches Talent. 2012 folgte er seinem Jugendtrainer Felix Czerny zum FC Bayern München, zählte zum erweiterten Kader der Profis. Für einen Einsatz reichte es aber nicht, nach einem Jahr Regionalliga in der zweiten Mannschaft wechselte Wolf nach Jena. Dort war er sofort ein Faktor, dann der souveräne Aufstieg in der vergangenen Saison, nun bekommt der mittlerweile 23-Jährige auch in der Bundesliga viel Einsatzzeit und spielt eine gute Rolle.

Für den FC Bayern reichte es damals schon nicht ganz, in diesem Projekt benötigt man Spieler von internationalem Format. Entsprechend einseitig verlief dieses erste Aufeinandertreffen der Kontrahenten auf höchstem nationalen Niveau. Von Beginn an schien eigentlich nur eine Frage offen zu sein: Wie ernst nehmen die Münchner diesen Gegner? Die war bald beantwortet, nach einem pomadigen Beginn mit drei Ballverlusten, die den Trainer mit einer recht unfreundlichen Erinnerung an das Personal auf den Plan rief, man möge sich gefälligst zusammenreißen, nahm das Debakel aus Sicht der Gastgeber seinen Lauf. Jena führte 4:1, die Bayern machten fortan ernst, sieben Minuten später war die Führung bereits zweistellig (20:10). Ein unglaublicher Dreier mit der Sirene von Danilo Barthel - und nach dem ersten Viertel leuchtete schon eine sehr deutliche 23:12-Führung von der Anzeigetafel. Dann folgte im zweiten Viertel eine 25:7-Lehrstunde der Bayern, in deren Reihen Vladimir Lucic (18), Barthel (14) Nihad Djedovic (11) und Reggie Redding (10) zweistellig punkteten. In der zweiten Halbzeit ließen die haushoch überlegenen Münchner ihre Gastgeber ein bisschen mitspielen, zogen im letzten Abschnitt aber zur Freude des Trainers nochmals die Zügel an. Oft konnten die Jenaer dabei nur staunen, wenn die von Kapitän Bryce Taylor angeführten Münchner zum Korb zogen.

Und Wolf? Zwei Punkte, ein Rebound, ein Steal, gut verteidigt, knapp 25 Minuten gespielt. Ein guter Auftritt - für seine Verhältnisse.

© SZ vom 22.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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