Andrea Petkovic:Bissig im Regen

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A spectator holds an umbrella as they walk by the order of play board on display on the rain delayed the third day of the 2016 Wimbledon Championships at The All England Lawn Tennis Club in Wimbledon, southwest London, on June 29, 2016. / AFP PHOTO / JUSTIN TALLIS / RESTRICTED TO EDITORIAL USE (Foto: Justin Tallis/AFP)

Drei Sätze und zwei Tage brauchte die 26-Jährige, um in die zweite Runde einzuziehen. Vom schlechten Wetter aber ließ sie sich nicht bremsen.

Von Gerald Kleffmann

Hinterher konnte Andrea Petkovic lächeln, ihr erstes Einzel in Wimbledon war noch mal gut gegangen. 3:6, 7:5, 6:2 besiegte die 28-Jährige aus Darmstadt die Japanerin Nao Hibino, 70. der Weltrangliste. Petkovic, nach durchwachsenen Monaten auf Rang 38 abgerutscht, war wie so viele Profis bei der 130. Auflage des Rasenturniers von Regenunterbrechungen betroffen gewesen, in ihrem Fall sogar in einem skurrilen Moment schon tags zuvor. Nachdem Petkovic 3:6, 4:5 zurückgelegen war am Dienstag, drehte sie die Partie, gewann dank ihres Bisses, wie sie betonte, den zweiten Satz und zog auf 5:1 davon. Beim Stand von 15:40 fielen die Tropfen, von da ab waren die Helfer am Strampeln: Die einen mussten die Planen runter und rauf ziehen. Die anderen mussten die Spieler hin und her begleiten, die ihrerseits in den Umkleiden rumhingen und jederzeit damit rechnen mussten, spielen zu müssen. "Sie kämpfen um jede Minute", berichtete Petkovic, die ihre Partie am Mittwoch in vier Minuten zu Ende bringen konnte, bevor erneut Regen einsetzte. Fast fünf Stunden dauerte die längste Pause auf den Außenplätzen. Alexander Zverev siegte in seiner Fortsetzung 6:3, 6:4, 6:2 gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu. Ausgeschieden sind Florian Mayer (Bayreuth) gegen Dominik Thiem (Österreich/5:7, 4:6, 4:6) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) gegen Julia Boserup (USA/4:6, 6:0, 2:6). Zu Ende ging auch die Reise von Marcus Willis. Die Nummer 772 der Welt unterlag Roger Federer 0:6, 3:6, 4:6. Der Engländer, der sich von der neuen Freundin überreden ließ, als Profi nicht aufzuhören, wurde auf dem Center Court bejubelt wie ein Sieger. "Ich bin erschöpft und habe mir ein paar Bier verdient", sprach er.

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