19. Januar:Blogs zur Inauguration

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Am morgigen Dienstag ist es soweit: Aus dem President-elect wird der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Bevor Barack Obama feierlich auf die Lincoln-Bibel schwört und seine Antrittsrede hält, rollen ihm Blogger einen virtuellen roten Teppich aus.

Das Ehepaar Obama auf dem Weg zum "We Are One"-Konzert (Foto: Foto: AFP)

Wenn die Obamas probehalber schon einmal den Weg beschreiten wollten, den sie bei der Parade am morgigen I-Day nehmen werden, sollten sie sich warm anziehen, empfiehlt Herndon Davis. Und der muss es wissen. Davis schreibt unter www.herndondavis.com ein tägliches Blog, das Obama-Anbeter wie ihn auf dem langen Weg zum großen Tag begleiten soll. Dazu recherchiert er selbst an vorderster Front, bei eisiger Kälte. "Die Obamas sollten mindestens drei bis vier Schichten Kleider übereinander tragen oder gute Thermo-Unterwäsche", empfiehlt Davis. Besorgt ist er aber nicht nur um Barack Obamas Gesundheit: "Immer noch bin ich wie in Trance aufgrund des Wahlergebnisses. Ein Farbiger als Präsident? Wer hätte das je für möglich gehalten?" Aber: "Meine Freude ist jetzt ein wenig getrübt, wenn ich bedenke, vor welch großen Herausforderungen der President-elect steht."

Schier überwältigt von ihren Gefühlen ist die 19-jährige Hannah Gladstone aus Sacramento, die am Dienstag in Washington D.C. dabei sein wird, wenn aus Barack Obama der 44. Präsident der Vereinigten Staaten wird. "Ich habe wirklich geträumt vom Inaugurations-Tag. Dieser Tag wird zweifellos nie vergessen sein und ein Teil der Menschheitsgeschichte werden, solange wir leben", schreibt sie als Gast-Bloggerin des Houston Chronicle (blogs.chron.com). Gladstone zieht gar Parallelen zum Allerhöchsten: zu jenem Helden, der das unaussprechlich Böse bereits besiegt und die Welt gerettet hat. "Obamas Inauguration ist keine Harry-Potter-Magie, sie ist ein Traum."

Ist die anstrengende Inaugurations-Zeremonie überstanden, darf gefeiert werden - wenngleich der Präsident selbst wenig Muße haben wird, die Festivitäten zu seinen Ehren angemessen zu würdigen. Kenny Yum schreibt im Blog der National Post (network.nationalpost.com/np/blogs) über den Feier-Marathon, der Barack Obama bevorsteht: "Präsident Obama ist Gastgeber eines Jugend-Inaugurations-Balls, zugleich von fünf Regional-Inaugurations-Bällen und einem Ball für seine Heimatstaaten Illinois und Hawaii. Diese Bälle runden die Liste offizieller Bälle ab, die am 20. Januar stattfinden werden, neben dem Nachbarschafts-Inaugurationsball ist das zudem der Commander in Chief´s Ball. Der Präsident und sein Vize werden auf jedem der zehn Bälle erscheinen."

So eine Inaugurations-Feier ist teuer, kostet Kraft - und setzt nicht nur Emotionen, sondern auch Unmengen CO2 frei. Warner Tedd Huston listet in seinem Blog (newsbusters.org/blogs/warner-todd-huston) die neuesten Klimakiller-Zahlen auf: Sage und schreibe 230 Millionen Kilogramm CO2 entstehen nach Berechnungen des Institute for Liberty. "Es ist nicht leicht, grün zu sein, und in Bezug auf Obamas Inaugurationsfeierlichkeiten scheint es, als versuche er noch nicht einmal, es ein wenig zu begrünen", spielt Huston auf eine melancholische Ballade an.

Nicht grün, sondern schwarz ist für viele die Farbe des Tages. So auch für DJ Mick Boogie, der bei Popwatch (popwatch.ew.com) eine spezielle ObamaPlayliste erstellt hat. Ausschließlich schwarze Musiker singen dort zu dessen Ehren. Die Musik soll die Aufgaben umreißen, vor denen Obama steht. Erster Song: "The O´Jays, "For the love of money": Die Finanzkrise ist eine der größten Herausforderungen, vor denen das Land steht, und dieser Song ist definitiv ein guter Auftakt für eine Party", schreibt der DJ. Am Ende singt Jay-Z, "Politics as usual".

Zusammengestellt von Katja Riedel

© SZ vom 19.01.2009/akh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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