Der launische Winter macht Skifahrern die Ferienplanung in diesem Jahr wahrlich nicht leicht: Erst standen Urlauber lange Zeit vor grünen Hängen - jetzt ist vielerorts plötzlich wieder alles weiß. Während mancher daher den Skiurlaub wegen des milden Wetters schon abgeschrieben haben dürfte, können Kurzentschlossene zu Ostern auf gute Pistenverhältnisse hoffen.
Vor der Reise sollten sich Urlauber aber noch einmal genau über die Verhältnisse am Ort informieren. Denn so schnell, wie der Winter gekommen ist, könnte er auch wieder vorbei sein.
"Derzeit finden Skifahrer häufig gute Bedingungen - das kann sich aber schnell wieder ändern, wenn das Wetter umschlägt", sagt Ralph Eder vom Deutschen Skiverband (DSV) in München. Um sicher zu gehen, sollten Urlauber über Ostern in Skigebiete fahren, die mehr als 2000 Meter hoch liegen. Denn wie lange sich der viele Neuschnee andernorts halten wird, sei fraglich. "Wer etwa erst in der zweiten Aprilwoche in die Ferien fährt, kann wieder Pech haben."
Skifahrer sollten daher vorab unbedingt im Internet nachprüfen, ob genug Schnee liegt. Dabei sei auch darauf zu achten, dass im Skigebiet ausreichend Lifte in Betrieb sind - sonst könnten Urlauber auf der Piste lange Warteschlangen erwarten.
In Deutschland seien tatsächlich viele Lifte geschlossen, sagt Birgit Schmidt vom Tourismusverband München-Oberbayern. "Derzeit lässt sich lediglich auf der Zugspitze, in Reit im Winkl und Berchtesgaden gut Ski fahren." In anderen Gegenden müssten Urlauber teilweise auf Nordic Walking umsteigen, wenn die Schneeverhältnisse nicht ausreichten. Dank des vielen Neuschnees öffneten jetzt aber wieder mehr Skigebiete, auch wenn der späte Wintereinbruch für Liftbetreiber teilweise etwas überraschend gekommen sei.
Insgesamt bessere Bedingungen können Urlauber über Ostern in Österreich und in der Schweiz erwarten. Hier finden Skifahrer laut Eder derzeit zahlreiche Pisten, die wenig zu wünschen übrig lassen. "Wer bislang von der Skisaison enttäuscht war, wird hier für das lange Warten entschädigt." Skiorte wie Kitzbühel seien in den vergangenen Tagen regelrecht im Neuschnee ertrunken.
Auch das Zillertal meldet gute Pistenbedingungen. "Absolute Schneegarantie herrscht auf dem Hintertuxer Gletscher", sagt Nadja Steiner von Zillertal Tourismus in Schlitters. "Dort sind die Lifte sogar im Juli geöffnet." Für Osterurlauber gebe es besonders vormittags gute Schneeverhältnisse zum Austoben.
Tiefwinterliche Bedingungen herrschten auch im österreichischen Skiort Montafon, sagt Arno Fricke von Montafon Tourismus in Schruns. Auch Langläufer fänden hier etwa auf dem Kristlberg präparierte Loipen. Für kurzentschlosse Urlauber gebe es noch reichlich Unterkünfte.
Mehr als einen Meter Neuschnee in der Schweiz
Auch in der Schweiz liefen die Lifte auf Hochtouren, sagt Lukas Hammer von Schweiz Tourismus in Düsseldorf. "Wer bisher auf das Skifahren verzichten musste, kommt in den Osterferien endlich auf seine Kosten." Auf gute Bedingungen können Skifahrer zum Beispiel in Graubünden oder im Wallis hoffen. In einigen Gebieten habe es mehr als einen Meter Neuschnee gegeben. Auch Talabfahrten seien jetzt vielerorts möglich.
In Südtirol seien Gebiete wie Seiser Alm, Kronplatz und Alta Badia über Ostern gute Ziele für Skifahrer, sagt Ruth Torggler von der Südtirol Marketing Gesellschaft in Bozen. Hier sei die Situation auch in den letzten Monaten nicht so schlecht gewesen wie in Deutschland. Für die Osterferien gebe es in diesem Jahr immer noch Zimmer und spezielle Sparpakete. Allerdings beenden einige Skigebiete wie Meran 2000 die Saison bereits wieder.
Teilweise sei die Schneequalität zudem noch sehr unterschiedlich, sagt DSV-Experte Eder. Durch den milden Winter trage der Boden noch nicht überall die Schneedecke. Gerade im Tiefschnee sollten Skifahrer daher aufpassen - wenn der Schnee zu dünn ist, könnten Urlauber sich leicht die Skier ruinieren.