Die schwedischen Sozialdemokraten wollen den Beamtinnen und Beamten im Land die Nutzung von Hotels mit Pornos im TV-Angebot verbieten.
Eine entsprechende Initiative der in Stockholm allein regierenden Partei kündigte deren Generalsekretärin Marita Ulvskog in der Zeitung Svenska Dagbladet an. "Es kann nicht angehen, dass für so etwas Steuergelder ausgegeben werden", begründete Ulvskog eine entsprechende Empfehlung des Hauptvorstandes.
Die Umsetzung in eine Gesetzesinitiative gilt in Stockholm als sicher. Danach werden Beamte bei Dienstreisen nur in Hotels wohnen dürfen, die ausgewiesenermaßen eine pornofreie Auswahl von TV-Sendern anbieten.
Katalog mit sexfreien Hotels
Wie es weiter hieß, würden schon jetzt einzelne Behörden wie etwa das Militär nach entsprechenden Regeln verfahren. Grundlage dafür ist ein von Frauenverbänden erstellter Katalog von 400 schwedischen Hotels ohne TV-Sexkanäle.
Die Sozialdemokraten selbst achten bei Übernachtungen im Parteidienst außerdem darauf, dass Hotels für eigene Veranstaltungen auch Tarifverträge für die eigenen Angestellten einhalten.
Der Chef des Hotelbranchenverbands in Stockholm, Mats Hulth, bestätigte, dass alle Verbandsmitglieder darauf eingestellt seien, Porno-Kanäle bei Buchungen für den öffentlichen Dienst zu blockieren.
Er nannte die Forderung nach komplett pornofreien Hotels "heuchlerisch, solange der Reichstag Pornografie nicht total verbietet". Zur Nutzung der Pornokanäle durch Hotelbesucher sagte Hulth: "Es gibt daran ein enormes Interesse bei Männern wie auch bei Frauen."