Saisoneröffnung in Ischgl:Gemälde aus Licht und Schnee

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Ein Spektakel aus 60 Scheinwerfern, viel Feuerwerk, umrahmt von einer gigantischen Soundkulisse - so begann offiziell die Skisaison in Österreichs zweithöchstem Skigebiet ohne Gletscher.

Von Christian Wagner

"Ischgl setzt als Vorreiter im Bereich Event-Erlebnis immer wieder neue Akzente", erklärt Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbands Ischgl. Nach dem Konzert von Ronan Keating zur Eröffnung 2002/03 und Auftritten von Rock-/Popgrößen wie Bon Jovi und Tina Turner versucht Ischgl nun, eine andere Richtung einzuschlagen.

Die Nacht zum Tag gemacht hat die Lichtinszenierung von Gerd Hof in Ischgl. (Foto: Foto: Ischgl / Faltermaier)

Mit der Musik der Opernband "Amici forever" und einer Inszenierung des Lichtdesigners Gerd Hof, der auch schon die Milleniumsfeiern in Berlin und Athen in Szene setzte, versuchte sich der Ort ein wenig von seinem Ruf zu lösen, das Mallorca der Alpen zu werden.

Der Vorstand der Ischgler Seilbahnen erntete für seinen Vorschlag, den deutschen Lichtkünstler einzuladen, vorerst Bedenken, die Gerd Hof jedoch bei seinem ersten Gespräch mit dem Tourismusverband offensichtlich ausräumen konnte. Hier kam er seinem Traum, einmal den Nordpol zu illuminieren, ein kleines Stück näher, schließlich "hat man hier ja ein Fleckchen Nordpol".

Die technische Ausrüstung, die Hof mitbrachte, sprengt die Grenzen eines "normalen" Feuerwerks nicht unerheblich, und so reagiert er auch etwas empfindlich auf die Frage, was an "seinem" Feuerwerk so Besonders sei. Jeder der 60 computergesteuerten Scheinwerfer wirft seinen Lichtkegel bis zu 70 Kilometer weit in den Himmel. Genau abgestimmt zur Musik von "Amici forever" zeichnen sie Muster in die Luft, gehen ganze Salven von Raketen hoch, oder bengalische Feuer tauchen die Szene in Rot.

"Wir haben hier eine Leistung von etwa 5 Megawatt", so der Künstler. Mit dem Strom, der während der Show verbraucht wird, könne man ganz Berlin etwa zwei Stunden lang versorgen, teilt er mit. Ohne die zusätlichen Generatoren würden während der 30-minütigen Inszenierung die Lichter im gesamten Paznauntal ausgehen.

Mordsspektakel

Rund 10.000 Leute haben sich an der Talstation der Silvretta-Seilbahn versammelt. Den Anfang machen die "Amici Forever". Sie interpretieren "Nessum dorma" und spielen klassisch arrangierte Pop-Songs auf der Bühne. Unglücklicherweise wird die Après-Musik ringsum keineswegs leiser.

Und so dauert es auch nicht lange, bis die Menge johlend ein paar Scherzbolde auf einem Nebenbalkon beklatscht, die Feuerwerkskörper und Fontänen abbrennen. Das Schauspiel währt jedoch nur kurz, da ihnen bald der Böllernachschub ausgeht.

Die volle Aufmerksamkeit der Menge hat dann doch bald wieder die Inszenierung von Gerd Hof. Er taucht nicht nur das Ischgler Zentrum - mit den umliegenden Hotels und der Silvretta-Seilbahn - in Lichtkompositionen. Der deutsche Lichtkünstler nutzt auch die gesamte umliegende Bergkette als Kulisse für seine Show, die denn auch "Das Licht" heißt. Ineinander explodierende Feuerwerke wechseln sich im Takt der Musik mit Leuchtfeuern an den Berghängen ab.

Neue Routen und Lifte

Pünktlich zum Auftakt wurden zwei neue Sechser-Sessellifte präsentiert: Der Schlepplift der Paznauner Thaya wurde ersetzt, und am Viderjoch auf der Samnauner Seite des Skigebiets fährt eine erst kürzlich gebaute Liftanlage. Dazu wurden neue Routen im Zeblas, vom Höllspitz zum Höllkar und vom Flimjoch zur Idalp (allesamt mittelschwer), angelegt.

Die Preise für den Silvretta-Tagespass belaufen sich für Erwachsene auf 38,50 Euro, für Kinder auf 22 Euro.

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