Qantas-Flugzeug:Schon wieder eine Notlandung

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Nur drei Tage nach der Notlandung einer Qantas-Maschine in Manila hat erneut ein Flugzeug der australischen Fluggesellschaft notlanden müssen.

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen hat eine Maschine der australischen Fluglinie Qantas notlanden müssen.

Das Archivbild zeigt eine Qantas Boeing 737 beim Start. (Foto: Foto: AFP)

Die Fluggesellschaft bestätigte, dass eine Boeing 737 am Montag wegen einer "technischen Störung" ihren Flug nach Melbourne abbrach und in die südaustralische Stadt Adelaide zurückkehrte.

Ein Vergleich mit der Notlandung einer Passagiermaschine am vergangenen Freitag in Manila sei jedoch übertrieben, erklärte Qantas. Dabei hatte wahrscheinlich eine explodierende Sauerstoffflasche in 8000 Metern Höhe ein drei mal vier Meter großes Loch in den Rumpf eines mit mehr als 360 Menschen besetzten Jumbojets der Qantas gerissen.

Über den Zwischenfall hatte die australische Zeitung Herald Sun berichtet, dass eine geöffnete Tür auf dem Inlandsflug unter den Passagieren für "Chaos" gesorgt habe.

Qantas erklärte dagegen, eine Klappe eines Fahrwerkschachtes habe nach dem Start nicht richtig geschlossen. Der Pilot des Fluges 692 sei deshalb wie vorgeschrieben zum Startflughafen zurückgekehrt. "Es gab zu keiner Zeit irgendein Sicherheitsrisiko", sagte Qantas-Sprecherin Sophia Connolly. Die Boeing 737 war nach 37 Minuten Flug wieder sicher in Adelaide gelandet.

Ein Sprecher der Behörde für Flugsicherheit bestätigte, dass das Flugzeug seine Reise hätte fortsetzen können. Es habe sich lediglich um eine übliche Vorsichtsmaßnahme gehandelt, auf dem nächsten Flughafen zu landen.

Ein Passagier schilderte nach Medienberichten, dass er zehn Minuten nach dem Start ein Klappern gehört habe. Andere Passagiere hätten zugegeben, dass sie vor allem durch den Vorfall vom vergangenen Freitag alarmiert gewesen seien, hieß es in australischen Zeitungen. "Deshalb befürchteten wir das Schlimmste", sagte ein Fluggast dem Sender ABC. Ein anderer ergänzte: "Nach dem Vorfall von Manila machte uns das alles mehr Angst als wir sonst empfunden hätten."

Teile der Sauerstoffflasche gefunden

Der Vorfall mit der Boeing 747, die am vergangenen Freitag auf dem Flug von Hongkong nach Melbourne in der philippinischen Hauptstadt Manila notgelandet war, wird weiter untersucht. Nach Angaben des britischen Senders BBC fanden australische Flugsicherheitsexperten inzwischen Fragmente eines vermissten Sauerstofftanks im Flugzeug.

Das stütze die Theorie, dass eine Explosion dieses Tanks das Loch vor dem rechten Flügel in den Rumpf gerissen hatte. Die Experten betonten aber, dass es für ein abschließendes Urteil über die Unglücksursache noch zu früh sei.

Spürhunde hätten bei einer Inspektion des Flugzeuges auf den Philippinen keine Hinweise auf Sprengstoff gefunden, berichtete BBC.

Blackbox des Manila-Jumbos überschrieben

Die sogenannten Blackboxes aus dem in Manila notgelandeten Qantas-Jumbo können den Experten bei der Ermittlung der Unglücksursache nur eingeschränkt helfen: Bei einer von ihnen wurden die Aufzeichnungen überschrieben.

Die Tonbandaufnahmen der Gespräche im Cockpit während der entscheidenden Phase des Druckverlusts seien verloren, da der Rekorder in einer automatischen Zwei-Stunden-Schleife laufe, erklärten die Ermittler. Daher seien die Gespräche aus der kritischen Zeit später überschrieben worden.

Die beiden Blackboxes, das Tonband sowie der Flugschreiber, waren am Montag zur Untersuchung in Canberra eingetroffen. Die Ermittlungen konzentrierten sich weiter auf einen vermissten Sauerstofftank, der vermutlich explodierte und so das autogroße Loch in den Flugzeugrumpf riss, wie Ermittler Neville Blyth von der Behörde für Transport und Sicherheit erklärte.

Das beschädigte Flugzeug hatte ein etwa drei mal vier Meter großes Loch in der Nähe des Frachtraums. Durch das Loch waren Gepäckstücke zu sehen. Die Maschine war auf dem Flug von Hong Kong nach Melbourne.

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