Passagier-Studie:Reiche Billigflieger

Am Ticketpreis sparen laut einer Studie vor allem Reisende, die zu den Besserverdienern gehören. Wer im europäischen Vergleich am geizigsten ist.

Die Passagiere von Low-Cost-Carriern sind meist nicht auf die niedrigen Preise angewiesen. Zu den Kunden gehörten meist besser verdiendende, gut gebildete Konsumenten, die auch sonst häufig das Flugzeug als Verkehrsmittel benutzen.

Das ergab eine Umfrage von TNS Infratest in Bielefeld, bei der etwa 12 000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien befragt wurden.

Das größte Interesse an Billigfliegern hatten die Befragten in Großbritannien, Frankreich und Italien, wo jeweils für 60 Prozent der Bevölkerung Reisen mit den günstigen Airlines in Frage kommen. In Spanien waren 56 Prozent und in Deutschland 51 Prozent der Bevölkerung interessiert.

Abgesehen von Großbritannien, wo etwa 48 Prozent schon einmal in einem Billigflieger saßen, ist das Potenzial allerdings noch lange nicht ausgeschöpft. In Deutschland, Frankreich und Italien ist jeweils nur etwa jeder Fünfte, in Spanien sogar nur jeder Neunte schon einmal mit einem Low-Cost-Carrier geflogen.

Die Airlines erreichen der Umfrage zufolge vor allem diejenigen, die ohnehin viel fliegen. Außerdem werden mit Low-Cost-Carriern Reisen spontaner unternommen. In Deutschland traf das auf 79 Prozent der Befragten zu, in den anderen Ländern für etwa zwei Drittel.

Außerdem ergab die Befragung, dass zwar am Flug, nicht aber an den übrigen Reisekosten wie der Unterkunft gespart wird. Die Passagiere legten damit ein "hybrides Nutzungsverhalten" an den Tag, hieß es weiter.

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