Flugreisen:Beschwerderekord bei Bordgästen

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Es genügt nicht Recht zu haben, man muss es auch bekommen. In Zeiten steigender Flugpreise wehren sich immer mehr Passagiere gegen Gleichgültigkeit der Airlines.

Der vollbesetzte Flieger steht stundenlang in der Startposition, die Stewardessen zucken nur mit den Schultern und auch später fühlt sich bei der Airline niemand für Verspätungen zuständig. Dies müssen sich Passagiere nicht gefallen lassen und sie tun es auch immer weniger.

Wer Flüge annulliert, ist den Passagieren etwas schuldig. (Foto: Foto: dpa)

Denn Fluggäste beschweren sich zunehmend: 2730 Eingaben landeten in diesem Jahr bereits auf dem Tisch des Luftfahrtbundesamtes (LBA). Bis zum Jahresende rechnet die Behörde mit deutlich über 3000 Eingaben - das wäre ein Beschwerderekord, nach 3100 empörten Schreiben im vergangenen Jahr.

"Die meisten Passagiere beschweren sich, weil ihr Flug annulliert oder verspätet war und sie sich nicht ausreichend entschädigt sahen", sagte Sprecherin Cornelia Cramer zu sueddeutsche.de. Denn ab einer Verspätung von zwei Stunden hat die Fluggesellschaft mindestens eine Erfrischung anzubieten und ab drei Stunden zwei kostenlose Telefongespräche zu gewähren. Bei fünf und mehr Stunden Wartezeit muss die Airline unter bestimmten Umständen die Flugkosten erstatten. Bei Annullierungen und Überbuchungen können zusätzliche Entschädigungszahlungen hinzukommen.

Diese Regelungen nehmen etliche Fluggesellschaften beileibe nicht immer genau - und dies gilt nicht nur für die viel gescholtenen Billigflieger: "Die Beschwerden richten sich gegen große wie kleine Airlines", sagt die Sprecherin.

Beim Luftfahrtbundesamt kann sich beschweren, wer Verspätungen, Annullierungen und Überbuchungen erlebte, ohne ausreichend entschädigt worden zu sein. Denn diese drei Bereiche sind durch EU-Recht geregelt. Das Luftfahrtbundesamt prüft die Ansprüche der Reisenden und hilft gegebenenfalls bei der Durchsetzung. In Hunderten von Fällen erhielten Fluggäste bislang Ausgleichszahlungen durch das Eingreifen der Behörde.

Wer sich im Flieger ganz allgemein miserablem Service ausgesetzt sieht, hat allerdings schlechte Karten. Denn diesbezügliche Standards hat selbst die regulierungswütige EU noch nicht eingeführt.

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