Filmtourismus:Auf nach Hoth und Kashyyyk

Um "Star Wars" hat sich ein florierender Drehort-Tourismus entwickelt. Auch die neue Episode bietet Anregungen.

Von Irene Helmes

Es gibt zwei Arten, wie Kino und Reiseziele zusammenspielen. Entweder stillen Filme die Sehnsucht nach echten Orten - da sind die romantischen Komödien in New York und Paris, die aktuelle Flut an regionalen Krimis oder die regelmäßigen Krawall-Weltreisen von James Bond. Die andere Variante: Das Kino entführt die Zuschauer in wilde, traumhaft schöne oder düstere Gegenden, die scheinbar nur eines gemeinsam haben: ihre Unerreichbarkeit in einer Fantasiewelt.

So ist es bei "Star Wars". Doch solange dessen Bilderuniversum nicht komplett an Monitoren entwickelt wird, rätseln die Fans: Welche Landschaften dienen als Hintergrund? Welche Szenerien haben ein Pendant in der Realität? Ähnlich wie bei der Serie "Game of Thrones" hat sich so ein florierender Film-Tourismus entwickelt.

In "Die letzten Jedi", der nun in den Kinos anläuft, deuteten schon die Trailer einen frischen Schauplatz an. Die strahlend weiße, außerirdisch anmutende Landschaft, über der wilde Flugmanöver stattfinden und rote Staubwolken explodieren, ist in Wirklichkeit der Salar de Uyuni in Bolivien - die größte Salzebene der Erde. Es gilt also ein neues Fähnchen zu setzen auf der Weltkarte nach "Star Wars".

Am Fährhafen vor Skellig Michael kann man ein Bier im Skywalker-Stil zapfen

Der jüngste Ort, der durch den Krieg der Sterne schlagartig berühmt wurde, ist die Insel Skellig Michael. Sie war Kulisse des großen Aha-Moments am Ende von "Das Erwachen der Macht". Als wäre Luke Skywalkers Comeback nicht spektakulär genug gewesen, sorgte die raue, pyramidenförmige Insel zwölf Kilometer vor der Südwestküste Irlands selbst für einen Hype. Massenhaft anreisende Touristen können jetzt unter anderem im Pub am Fährhafen Portmagee Bier im Skywalker-Stil zapfen. "Die letzten Jedi" zeigt noch mehr von Skellig Michael.

40 Jahre "Star Wars" haben eine Menge weiterer Reiseziele ergeben: Der Wüstenplanet Tatooine ist im US-Nationalpark Death Valley und in Tunesien wiederzuerkennen, etwa im Berber-Dorf Matmata oder auf der Insel Djerba. Kashyyyk, die urwaldhafte Heimat der Wookiees, wurde mit Aufnahmen aus der thailändischen Bucht Phang Nga und den Karstbergen von Guilin in China erschaffen. Das Schlachtfeld auf dem Eisplaneten Hoth in "Das Imperium schlägt zurück" heißt eigentlich Hardangerjøkul und ist ein Gletschergebiet in Norwegen.

Doch nicht nur interessante Natur, auch Städtereisen-Ideen bietet "Star Wars": Der Palast von Caserta in Süditalien beispielsweise taucht in "Die dunkle Bedrohung" auf, in "Die letzten Jedi" wird Dubrovnik wichtig - eine Stadt, die bereits von "Game of Thrones"-Touristen überlaufen ist. So nah können die Sterne sein - und so voller Menschen.

Mehr "Star-Wars"-Schauplätze im Internet auf sz.de/StarWarsDrehorte

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: