Ende der Reise:Auf ein Rippchen

Lesezeit: 1 min

Der Frankfurter Flughafen hat einen Wettbewerb ausgelobt, um herauszufinden, wie man das Gebäude attraktiver gestalten könnte. Hunderte haben geantwortet. Die Ideen sind erstaunlich und durchaus bedenkenswert.

Von Stefan Fischer

Sie meinen es alle gut. Vor allem mit sich selbst. Da hat der Frankfurter Flughafen also einen Innovations-Wettbewerb ausgelobt, und tatsächlich haben Hunderte Menschen Ideen, wie man diesen Flughafen attraktiver gestalten könnte. So solle man doch die Castingshow "Germany's Next Topmodel" bitte künftig dort veranstalten, wünscht sich jemand, andere hätten gerne Zirkus- oder Tanzdarbietungen. Zu trist findet einer der Wettbewerbs-Teilnehmer den Bereich der Sicherheitskontrollen. Er hat auch gleich ein Foto hochgeladen, wie er die bislang in - zugegeben - ödem Grau gehaltenen Körperscanner gestalten würde. Es ist eine Mischung aus Showtreppe und Eingang in ein Rotlicht-Etablissement. Gewünscht werden auch eine Zip-Line, um schneller die Terminals wechseln zu können sowie ein Koffer-Leihservice. Und weil Speisen an Flughäfen so teuer sind, könnten sich über eine App doch Reisende finden, die sich eine Portion Frankfurter Rippchen teilen.

Natürlich ruft so ein Wettbewerb auch eine Menge Technik-Freaks auf den Plan. Die Windenergie, die durch die Luftverwirbelungen bei Start und Landung entstehe, lasse sich auf jeden Fall nutzbar machen, da ist sich der Ideengeber sicher. Auch das kraftraubende Herumschieben der Gepäcktrolleys gehört bald der Vergangenheit an: Sie werden den Passagieren über eine Bluetooth-Verbindung selbsttätig folgen. Da dürfte dann auch gleich den Liebhabern von Auto-Scootern geholfen sein. Es sind eben nicht alle dieser brillanten Ideen ohne Weiteres umsetzbar. Schwierig würde es etwa auch werden, übrig gebliebenes Flugzeugessen an Armentafeln zu spenden - dann müsste man erst einmal beweisen, dass es sich dabei tatsächlich um Lebensmittel handelt. Insofern ist es nur folgerichtig, welchen Vorschlag die Jury zum Sieger gekürt hat: die Einrichtung eines "Innovation Space". Dort sollen Passagiere, die auf ihre verspäteten Abflüge warten, ihre Ideen bis zur Marktreife entwickeln.

© SZ vom 15.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: