Chaos in London-Heathrow:Flughafen-Chef gefeuert

Schlechter Service, verspätete Flüge, verlorenes Gepäck: Londons Flughafen Heathrow hat Riesenprobleme. Die soll nun ein neuer Direktor lösen.

Nach heftiger Kritik wegen Flugverspätungen und verlorenem Gepäck auf dem größten Flughafen Europas muss der Chef von London-Heathrow, Stephen Nelson, seinen Hut nehmen.

Wie die Financial Times berichtet, wird Nelson am 1. April von Colin Matthews, bisheriger Chef des britischen Wasserunternehmens Severn Trent, abgelöst.

Nelson war erst 2006 nach der Übernahme des britischen Airport- Betreibers BAA durch die spanische Gruppe Ferrovial für 10,1 Milliarden Pfund (14,9 Milliarden Euro nach damaligem Kurs) als Heathrow-Chef eingestellt worden. Mit seiner Entlassung reagiere BAA "auf eine Lawine der Kritik an gesunkenen Service-Standards auf den Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und Stansted im zurückliegenden Jahr", schreibt die Financial Times.

Der Wechsel an der Spitze von Heathrow sei von Ferrovial nur wenige Wochen vor der Inbetriebnahme des hochmodernen Terminal 5 beschlossen worden.

Der neue Terminal, für den 4,3 Milliarden Pfund investiert wurden, soll am 27. März eröffnet werden. BAA erhofft sich davon, dass Heathrow endlich wieder als moderner und zuverlässiger Flughafen angesehen wird.

Zahlen der Assoziation Europäischer Fluggesellschaften (AEA) zeigten in der vergangenen Woche, dass Passagiere in Heathrow und Gatwick die schlimmsten Verspätungen von allen führenden europäischen Airports hinnehmen mussten, berichtete die Zeitung.

Die AEA bescheinigte zugleich der British Airways, deren wichtigstes Flugdrehkreuz Heathrow ist, die schlechtesten Ergebnisse aller führenden europäischen Airlines hinsichtlich Flugpünktlichkeit und Zuverlässigkeit beim Gepäck.

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