Brände in Südeuropa:Urlaub am Flammenmeer

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Autos, Zelte und Hotels werden vom Feuer zerstört - doch die Kosten für den verbrannten Besitz müssen Touristen meist nicht selbst übernehmen.

Wegen der verheerenden Wald- und Buschbrände in Südeuropa bringen einige Touristen statt Souvenirs manchmal nur noch ein verkohltes Nummernschild ihres Autos mit nach Hause. Der Rest ihres Besitzes ist etwa an den Stränden in Apulien in Süditalien verbrannt.

Nach der Angst vor dem Feuer müssen die Urlauber nun aber nicht auch noch befürchten, in ein finanzielles Desaster zu geraten: In der Regel kommt in solchen Fällen eine der betroffenen Versicherungen für den Schaden auf, sagte Lilo Blunck vom Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg, Schleswig-Holstein. So sei das eigene Auto selbst durch eine Teilkaskoversicherung gegen Feuerschäden geschützt - ein Vollkaskoschutz sei für diesen Fall nicht notwendig.

"Italien gehört garantiert zum Geltungsbereich solcher Policen", sagte Blunck. "Es gibt aber auch Verträge, in denen andere Länder ausgenommen sind - schauen Sie das in solchen Fällen nach." Auch ein Feuerschaden am Mietwagen ist für Betroffene in der Regel kein großer Nachteil.

"Das vermietende Unternehmen übernimmt das. Nur wenn Ihr Mietvertrag einen Selbstbehalt vorsieht, müssen Sie diese Summe natürlich beisteuern." Ist im Auto Gepäck oder eine Kamera verbrannt, greift die Hausratversicherung.

Dasselbe gilt für Gegenstände, die in einer gemieteten Ferienwohnung oder im Hotel verbrannt sind. "Bei Feuer haben Sie einen weltweiten Schutz." Das gelte auch für die in Apulien zu Schaden gekommenen Camper: "Für das Zelt und die Gegenstände darin kommt im Urlaub weltweit die Hausratversicherung auf." Ob für Gegenstände im Auto die Kfz-Versicherung greift, ist bei einzelnen Gegenständen von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich.

"Da gibt es eine so genannte Teileliste - ob zum Beispiel ein fest eingebautes Navigationsgerät, der Dachkoffer, das Radio oder Wohnwageninventar ersetzt werden, ist unterschiedlich geregelt." Etwa 5000 Touristen sind bisher allein aus Apulien abgereist, hieß es in einem Bericht der Zeitung Corriere della Sera. Viele hätten alles verloren. Zuletzt sollen sich rund 20.000 Urlauber in der Region aufgehalten haben.

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