Baden:Forggensee

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Ein See zum Surfen, Segeln oder Baden, der sich wunderbar in die Landschaft einfügt. Doch König Ludwig II. kannte ihn noch nicht.

Stefan Herbke

Der Märchenkönig Ludwig II. würde sich wundern, wenn er heute aus den Fenstern von Schloss Neuschwanstein schauen würde. Erstaunt würde er auf die 1600 Hektar große Wasserfläche des Forggensees blicken; ein neuer See, quasi direkt vor seiner Haustüre, fügt sich dort in die Voralpenlandschaft ein.

Der Forggensee mit Blick auf den Säuling (Foto: Foto: Herbke)

Der viertgrößte See Bayerns wurde 1954 durch den Bau einer 41 Meter hohen Talsperre bei Roßhaupten aufgestaut. Damit wurden beinahe wieder nacheiszeitliche Zustände hergestellt. Sein Vorgänger, der "Füssener See", füllte nach der Eiszeit ein noch größeres Gebiet aus, bis bei Roßhaupten der Abfluss immer tiefer sank und der See sich leerte. Zurück blieben nur Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee, Schwansee, Illasbergsee und einige kleine Weiher.

Heute staut der 320 Meter lange Naturdamm den Lech zum zwölf Kilometer langen und drei Kilometer breiten Forggensee und erfüllt dabei vor allem zwei Funktionen: Er dient als Kopfspeicher für die lechabwärts gelegenen Wasserkraftwerke und als wichtiger Hochwasserschutz. Mit dem Schmelzwasser aus den Bergen erreicht der Forggensee Mitte Juni seine volle Stauhöhe, ab Ende Oktober sinkt der Wasserspiegel wieder allmählich um bis zu 16 Meter ab.

Vom Musicaltheater aus blickt man über das glasklare Wasser auf Neuschwanstein und die Ausläufer der Ammergauer Alpen, auf Tegelberg und Säuling.

Für Wassersportler ist der Forggensee eine schöne Bereicherung der Seenplatte im Füssener Land. Gleich an drei Stellen haben sich Segelfreunde niedergelassen, es gibt sogar eine Segelschule, die mit ihren bunten Segeln über den Forggensee kreuzt. Man kann natürlich auch surfen, Ruder- und Tretboote ausleihen, mit der Forggenseeschifffahrt eine Rundfahrt unternehmen - und baden.

Das saubere Wasser und das frei zugängliche Ufer bieten beste Voraussetzungen für "Wasserratten". Besonders beliebt sind die Plätze am Illasbergsee und bei Roßhaupten, beide im nördlichen Bereich des Forggensees. Natürlich dauert es etwas, bis sich das Schneewasser des Lech erwärmt, doch im Sommer werden es leicht 20 Grad und mehr. Am wärmsten ist es am Nordufer, weit weg vom Zufluss des Lech.

Anfahrt Mit dem Auto über die A96 entweder zur Ausfahrt Landsberg-Nord und auf der B17 über Schongau und Steingaden nach Schwangau ans Ostufer oder von der Ausfahrt Jengen-Kaufbeuren auf der B12 nach Marktoberdorf und weiter auf der B16 nach Roßhaupten bzw. Füssen ans Westufer

Parken Rund um den See

Baden Strandbäder in Rieden und Halblech, öffentliche Badeplätze in Füssen, Rieden, Roßhaupten, Schwangau und Halblech

Wasserqualität Gut

Unterhaltung Segeln, Surfen, Bootsverleih, Angeln, Forggensee Schiffahrt

Für Kinder Spielplätze in den Strandbädern

Einkehr Kioske in den Strandbädern, Gaststätten in den Ortschaften rund um den See

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