Baden:Ammersee

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Bis nördlich vom Ammersee reichten einmal die Gletscher. Heute locken gemütliche Seepromenaden und schöne Strandbäder die Münchner an den See.

Stefan Herbke

Sie können den Ammersee noch in Ruhe genießen, denn der 4660 Hektar große See wird auch noch die kommenden tausend Jahre da sein, doch seine Tage sind gezählt - bei zeitgeschichtlicher Betrachtung. Denn die Ammer füllt stetig den Ammersee mit Feststoffen auf, so dass er heute nur noch der Rest eines vormals etwa viermal so großen Gewässers ist. Doch auch der kann sich sehen lassen: 16 Kilometer lang und zwischen drei und sechs Kilometer breit ist der bis zu 81 Meter tiefe See. Damit ist er der drittgrößte Bayerns und der zweitgrößte im Starnberger Fünf-Seen-Land oder der größte im Drei-Seen-Land Ammersee, Wörthsee, Pilsensee - es kommt halt auf den Blickwinkel an.

Die Ufer sind kaum bebaut (Foto: Stefan Herbke)

Prädikat: ökologisch wertvoll

Für Ausflügler und Erholungssuchende besonders wichtig: Die Ufer des Ammersees sind nur wenig zugebaut und überwiegend naturbelassen. Ökologisch besonders wertvoll sind die Verlandungszone im Deltabereich der Ammer sowie das Ampermoos nördlich des Sees. Das Moos gilt als größtes deutsches Brutgebiet des Kiebitzes, am Südufer des Ammersees fühlen sich gefährdete Vogelarten wie Beutelmeise oder Purpurreiher wohl. Rund 200 Vogelarten fühlen sich hier heimisch oder nehmen Quartier auf ihrer "Durchreise".

Neben den unter Naturschutz stehenden Zonen gibt es genügend Bereiche, an denen man ungehindert ans Ufer kommt. Als Badesee steht der westlichste See der Starnberger Fünf-Seen-Platte ganz hoch im Kurs, schließlich ist das Wasser glasklar, sehr sauber, im Sommer meist deutlich über 20 Grad warm und im Uferbereich meist so flach, dass Kinder gefahrlos planschen können.

Mit der S-Bahn an den Strand

Dementsprechend ist der Andrang. Schließlich liegt der Ammersee auch nur 35 Kilometer vor den Toren Münchens, und eine S-Bahn-Linie führt in Herrsching bis fast an den Strand.Außer in Herrsching können die Erholungssuchenden auch noch mehrere andere Badeplätze wählen. Die Strandbäder in Breitbrunn, Stegen, Eching, Schondorf, Utting, Riederau und Dießen kosten aber teilweise Eintritt.

Weitere Badeplätze gibt es zwischen den Hauptorten des Ammersees. Einer der schönsten ist Sankt Alban mit weitläufigen Liegewiesen und großen, alten Bäumen, die ausreichend Schatten spenden. Nur zu Fuß erreichbar ist das Erholungsgelände Rieder Wald im Nordosten des Sees.

Doch der Ammersee bietet weit mehr als nur Badefreuden. Segler und Surfer schätzen die Vorzüge des Ammersees und sorgen für die nötigen Farbtupfer auf dem blauen Wasser, Wanderer und Radler finden ausgedehnte Tourenmöglichkeiten am See und in der Umgebung, und Kunst- und Kulturliebhaber besichtigen in Dießen die Stiftskirche Marienmünster oder das Künslerhaus Gasteiger in Holzhausen.

Egal, welche Interessen einen an den Ammersee ziehen, es gibt einen Ort, da trifft man alle: Auf dem "heiligen Berg" genießen sie das kühle Klosterbier im Biergarten des Andechser Bräustüberls. Die bequemste Art, um von Badeplatz zu Badeplatz zu kommen, ist übrigens die Fahrt mit einem Schiff der Ammerseeflotte. Sie legen in allen größeren Orten an, und vom Steg zum Badestrand ist es meistens nicht sehr weit.

Anfahrt Mit dem Auto über die A96 entweder zur Ausfahrt Oberpfaffenhofen und über Weßling und Seefeld nach Herrsching oder über die A95 weiter zur Ausfahrt Inning a. Ammersee; mit der S5 nach Herrsching

Parken Bei den Badeplätzen

Baden Strandbäder in St. Alban, Dießen, Riederau, Schondorf, Utting und Herrsching, zahlreiche Badeplätze rund um den See

Wasserqualität Sehr gut

Unterhaltung Surfen, Segeln, Bootsverleih, Angeln, Schifffahrt Ammersee

Für Kinder Spielmöglichkeiten in den Strandbädern

Einkehr Gaststätten in den Strandbädern und rund um den See

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