Alanya:Vier Tote nach Schießerei an Badestrand

Zwischen den Sonnenanbetern fielen mehr als 30 Schüsse, als ein Revierkampf zwischen zwei Wasserski-Verleihern im türkischen Ferienort Antalya eskalierte.

Von Christiane Schlötzer

Die Badegäste wussten nicht wie ihnen geschah. An einem Strand in der Nähe des türkischen Ferienortes Alanya trugen am Donnerstag zwei rivalisierende Mafiabanden ihren Streit mit Pistolen aus.

Nach mindestens 34 Schüssen, abgefeuert aus sechs Waffen, gab es vier Tote Clanmitglieder und sechs Verletzte, darunter ein russischer Tourist, der operiert werden musste. Ein zwölfjähriges russisches Mädchen trug leichte Verletzungen davon.

In dem Streit ging es um das Recht, am Strand Schlauchboote und Wasserskier zu vermieten. Weil der eigentliche Konzessionsinhaber für die Vermietung seine Rechte nicht ausgenutzt haben soll, hatten sich zwei aus den südtürkischen Städten Mersin und Agri stammende Familien um das lukrative Geschäft gestritten.

Suche nach Schutz

Unter den Touristen brach Panik aus, als die Schüsse ertönten. Badegäste rannten davon, auf der Suche nach Schutz. Für die Türkei ist die Schießerei ein fataler Vorfall, der nach mehreren Bombenattentaten in Touristenorten sowie der Havarie eines Ausflugsbootes in den vergangenen Wochen das Image bei Touristen weiter zu schädigen droht.

Alaaddin Yüksel, Gouverneur der Provinz Antalya, zu der Alanya gehört, äußerte sich entsprechend drastisch: "Alanya ist die behaglichste Stadt der Welt. Wer die Ruhe stört, dem lassen wir den Himmel auf den Kopf stürzen", so Yüksel. Die Zeitung Vatan machte am Freitag "fehlende Polizeikräfte" für die Eskalation bei der Strandmafia verantwortlich.

Die Zahl der Sicherheitsleute werde nach der Zahl der Einwohnern im Winter berechnet, Alanya stünden so nur 400 Beamte zu. Das sei zu wenig für einen Küstenstreifen mit 600 000 Urlaubern.

© SZ vom 30.7.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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