Zyklon-Katastrophe:Birma wirft Frankreich Entsendung von Kriegsschiff vor

Im Streit um ausländische Hilfe für Birmas Katastrophengebiet hat die Regierung in Rangun Frankreich vorgeworfen, ein Kriegsschiff vor ihre Küste entsandt zu haben.

Im Streit um ausländische Hilfe für Birmas Katastrophengebiet hat die Regierung in Rangun Frankreich vorgeworfen, ein Kriegsschiff vor ihre Küste entsandt zu haben. Der französische UN-Botschafter Jean-Maurice Ripert wies dies zurück und erklärte, das Marineschiff habe Hilfsgüter für die Millionen unversorgten Zyklon-Opfer an Bord.

Die Ladung besteht demnach aus Lebensmitteln und Medizin. Zudem seien Hubschrauber, Feldlazarette und kleine Boote an Bord, um die Flussarme des Irrawaddy zu befahren. Das Schiff kommt demnach am Samstag vor der Küste des seit zwei Wochen überschwemmten Irrawaddy-Delta an, hat bislang aber noch keine Genehmigung, die Hilfsgüter zu verteilen.

Den Vorwurf äußerte Riperts Angaben zufolge der birmanische UN-Botschafter Kyaw Tint Swe während Beratungen der UN-Vollversammlung. Der Diplomat habe seine Rede nach dem ersten Satz unterbrochen, sagte Ripert. Zuvor hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zur Eröffnung der Debatte kritisiert, dass die internationalen Kräfte noch immer keinen Zugang zu den Opfern erhielten.

Frankreich hat dafür plädiert, Hilfen auch gegen den Willen der birmanischen Regierung ins Land zu bringen. Es berief sich dabei auf eine Vereinbarung der Vereinten Nationen, wonach die Bürger eines Landes Anspruch auf internationalen Schutz haben, wenn Regierungen ihrer Verantwortung nicht nachkommen.

© sueddeutsche.de/Reuters/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: